Der Umstieg vom Auto auf die Bahn soll sich lohnen, fordern die Grünen. Deshalb haben sie am Montag in Bern eine gezielte Anpassung des Billett- und Abonnementsangebotes vorgeschlagen. Mit der sogenannten «Bahnkarte 25» würden sämtliche Zugtickets einen Viertel weniger kosten.
Mit einem Billig-Halbtax für Autofahrer würde nach Auffassung der Grünen die Wirtschaftlichkeit des öffentlichen Verkehrs verbessert, weil die Randzeiten besser ausgelastet wären. «Dadurch können Tariferhöhungen vermieden werden», teilte die Partei in ihrem Communiqué mit.
Die Grünen präsentierten drei Vorschläge. Neben der «Bahnkarte 25» sollen in den Randzeiten weniger hohe Tickettarife gelten. Zudem sollen neue GA-Angebote geschaffen werden, die nur in den Randzeiten gültig sind.
Leere Busse in den Randzeiten
Im vergangenen Jahr hatte die SBB erstmals seit Jahren sinkende Passagierzahlen zu beklagen. Dies sei ein Alarmsignal, hielten die Grünen fest. «Anstatt den ÖV immer teurer zu machen und eine falsche Verlagerung vom ÖV zum Auto in Kauf zu nehmen, sollen mehr Kunden vom Auto auf den ÖV umgeleitet und die zum Teil leeren Busse und Züge in den Randzeiten besser gefüllt werden», sagte Nationalrat Bastien Girod (ZH) gemäss Redetext.
Voraussetzung dafür ist die gesetzliche Verankerung eines Verlagerungsauftrags im Personenverkehr. Ein solcher gilt heute nur für den alpenquerenden Güterverkehr. Die Grünen kündigten an, im Parlament einem Vorstoss für einen Verlagerungsartikel im Personenbeförderungsgesetz einzureichen.
Langfristig sollen die Transportkosten verursachergerecht finanziert werden: Wer die Infrastrukturen stärker nutzt, soll aus Sicht der Grünen auch mehr bezahlen. Dieses vom Bundesrat geplante Mobility Pricing solle für Strasse und ÖV gemeinsam eingeführt werden.