Grüne Kandidatin in Waadtländer Regierung gewählt

Béatrice Métraux (Grüne) ist am Sonntag mit 54,04 Prozent in die Waadtländer Kantonsregierung gewählt worden. Damit verfügt die Linke im Kanton neu über die Mehrheit in der Regierung. Doch bereits im März 2012 werden die Karten neu gemischt.

Béatrice Metraux hat gut Lachen (Bild: sda)

Béatrice Métraux (Grüne) ist am Sonntag mit 54,04 Prozent in die Waadtländer Kantonsregierung gewählt worden. Damit verfügt die Linke im Kanton neu über die Mehrheit in der Regierung. Doch bereits im März 2012 werden die Karten neu gemischt.

Métraux erzielte 64’807 Stimmen. Ihr Konkurrent Pierre-Yves Rapaz von der SVP erhielt 51’755 Stimmen (43,15 Prozent). Die Stimmbeteiligung betrug 30,34 Prozent. Während Métraux die Unterstützung der SP genoss, wurde Rapaz – der dem Blocher-Flügel zuzurechnen ist – von der FDP und der LDP portiert.

Métraux zeigte sich gegenüber der Nachrichtenagentur sda erfreut über ihre Wahl in die Exekutive. „Ich bin stolz, für das Wohl des Kantons arbeiten zu können“, sagte sie. Der Waadtländer SVP-Generalsekretär Claude-Alain Voiblet hingegen bedauert, dass nun „25 Prozent der Wählerschaft nicht mehr bin der Regierung vertreten sind“.

Der grösste Kanton der Westschweiz ist damit der einzige Kanton der Romandie mit einer rot-grünen Regierungsmehrheit. Schweizweit haben nur noch die Kantone Basel-Stadt und Bern eine linke Regierungsmehrheit.

Sieg von grüner Kandidatin erwartet

Der Sieg Métraux‘ zeichnete sich bereits beim ersten Wahlgang am 27. November ab. Sie liess damals ihren Konkurrenten der SVP um knapp 5200 Stimmen hinter sich. Der Parteilose Emmanuel Gétaz, welcher der politischen Mitte zuzurechnen ist, blieb ohne Chancen und trat daher beim zweiten Wahlgang nicht mehr an.

So dürfte wohl die Mehrheit der rund zehn Prozent Mittewähler, die zuvor für Gétaz gestimmt hatten, den Namen Métraux in die Urne gelegt haben. Denn während die grüne Politikerin im Vergleich zum zweiten Wahlgang am Sonntag 9,5 Prozentpunkte zulegen konnte, schaffte Rapaz lediglich 2,8 Prozentpunkte.

Ausserdem scheint es der Linken – wie schon beim zweiten Wahlgang für den Ständerat Ende Oktober – besser gelungen zu sein, ihre Wählerschaft zu mobilisieren. Auch gab sich der unterlegene Rapaz überzeugt, dass ihn der „unglückliche Angriff“ seiner Partei auf die FDP bei den Bundesratswahlen zwischen 500 und 1000 Stimmen gekostet haben dürfte.

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