Nach der Partei hat am Donnerstagmorgen auch die Fraktion der Grünen Baselland ihren Landrat Jürg Wiedemann ausgeschlossen. Mit ihm verlässt zudem die Sissacher Landrätin Regina Werthmüller die Fraktion, wie Fraktionspräsident Klaus Kirchmayr vor den Medien sagte.
Wiedemann sei von der Fraktion mit 10 zu 2 Stimmen ausgeschlossen worden, sagte Kirchmayr weiter. Das nötige Dreiviertelsmehr von 9 Stimmen sei damit übertroffen worden. Den Antrag auf Ausschluss habe ein Fraktionsmitglied gestellt, das aber nicht der Geschäftsleitung der Partei angehöre.
Laut Kirchmayr erklärte darauf Regina Werthmüller ihren Austritt aus der Fraktion. Diese werde in der kommenden Legislatur damit noch zehn Mitglieder umfassen. Die Fraktion bedaure einhellig den Schritt Werthmüllers.
Sowohl Kirchmayr als auch Wiedemann erklärten, die Diskussion in der Fraktion sei sehr fair verlaufen; Wiedemann sprach von einer offenen Diskussion, Kirchmayr von einem sehr guten Prozess. Die Grünen seien traurig, dass es soweit habe kommen müssen, aber froh, dass die Sache nun geklärt sei, sagte er.
Wiedemann will im Laufe des Tages über seine politische Zukunft informieren. Am Mittwochabend hatte eine Mitgliederversammlung in Therwil den langjährigen Landrat aus Birsfelden auf Antrag der Geschäftsleitung mit 55 zu 11 Stimmen aus der Kantonalpartei ausgeschlossen.
Konflikt schon länger
Der Konflikt um Wiedemann hatte schon länger geschwelt, insbesondere nachdem dieser bei den Regierungsratswahlen vom 8. Februar FDP-Kandidatin Monica Gschwind unterstützt hatte. Hintergrund waren Differenzen in der Bildungspolitik, wo der als Sekundarlehrer tätige Wiedemann im Gegensatz zur Parteimeinung steht.
Die Grünen werfen Wiedemann vor, Entscheidsstrukturen der Partei umgangen zu haben. Anlass für den Ausschlussantrag war vergangene Woche das Bekanntwerden einer Konkurrenz-Liste zu den Grünen für die kommenden Nationalratswahlen, mit welcher Wiedemann in Zusammenhang gebracht wurde.