Der Grüne Louis Schelbert tritt beim zweiten Wahlgang um die beiden noch freien Luzerner Ständeratssitze nicht mehr an. Entscheidet sich die SP am Dienstag für eine erneute Kandidatur, wollen die Grünen den Sozialdemokraten den Rücken stärken.
Mit dem Rückzug Schelberts, der deutlich weniger Stimmen gemacht habe, wolle man die Stimmen für einen linken Sitz im Ständerat bündeln, sagte Co-Parteipräsident der Grünen, Raffael Fischer, am Montagabend auf Anfrage. Der Entscheid zum Rückzug sei von der erweiterten Parteileitung gefällt worden. SP-Kandidatin Prisca Birrer-Heimo sei bestens geeignet und habe die besten Chancen, eine ausgewogene Luzerner Vertretung im Ständerat zu garantieren, sagte Fischer.
Louis Schelbert erzielte am Sonntag 26’073 Stimmen und lag somit über 40’000 Stimmen unter dem absoluten Mehr von 66’278 Stimmen. Die Wiederwahl als Nationalrat schaffte er indes.
Bei den Luzerner Ständeratswahlen hatte kein Kandidat das absolute Mehr geschafft. Der Bisherige Konrad Graber von der CVP verpasste dieses nur knapp um 1701 Stimmen und kam auf 64’577 Stimmen. Ein gutes Resultat erzielte auch Kantonsrat Damian Müller, der für die FDP den Sitz des zurücktretenden Ständerates Georges Theiler verteidigen soll.
Die nächsten beiden Kandidatinnen blieben um gegen 18’000 Stimmen hinter Müller zurück. Es handelt sich um Prisca Birrer-Heimo (SP) und Yvette Estermann (SVP). Dahinter platzierten sich die Nationalräte Louis Schelbert (Grüne) und Roland Fischer (GLP).
Die SP und SVP wollen sich am Dienstagabend entscheiden, ob sie in der zweiten Runde dabei sein werden. CVP und FDP fällen den Entscheid am Mittwochabend. Die Eingabefrist der Vorschläge für den zweiten Wahlgang vom 15. November läuft am Donnerstag um 12 Uhr ab.