Grünes Licht für den Basler Claraturm

An der Ecke Clarastrasse und Riehenring beim Basler Messeplatz kann ein 96 Meter hohes Wohn- und Geschäftshaus gebaut werden. Der Grosse Rat hat am Mittwoch den Bebauungsplan für den 29-stöckigen «Claraturm» gutgeheissen.

So soll der Claraturm am Riehenring aussehen.

An der Ecke Clarastrasse und Riehenring beim Basler Messeplatz kann ein 96 Meter hohes Wohn- und Geschäftshaus gebaut werden. Der Grosse Rat hat am Mittwoch den Bebauungsplan für den 29-stöckigen «Claraturm» gutgeheissen.

Das Basler Stadtbild erhält ein neues Detail: Der Grosse Rat sprach sich am Mittwoch für den Bebauungsplan des 29-stöckigen Hochhauses Ecke Clarastrasse und Riehenring aus. Der 96 Meter hohe Turm soll als Wohn- und Geschäftsraum dienen.

Der «Claraturm» kam im Grossen Rat mehrheitlich gut an, wie bereits die Debatte vor einer Woche zeigte. Das Parlament hiess die für das 100-Millionen-Projekt nötige Zonenplanänderung und den Bebauungsplan mit 62 gegen zwölf Stimmen bei sieben Enthaltungen gut. Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels beurteilte den «Claraturm» bezüglich Nachhaltigkeit als hervorragend.

Grünes Bündnis kritisiert

Mehrheitlich gegen den Bebauungsplan war einzig das Grüne Bündnis, weil am falschen Ort verdichtet werde. Die Wohnqualität leide so weiter, vor allem wegen des Schattenwurfs, speziell im Winter. Auch sei das Projekt intransparent vorangetrieben worden.

Ein erfolgloser Rückweisungsantrag aus Bündnis-Reihen wurde mit Misstrauen begründet: Die geplanten Mietwohnungen könnten auch meist leer stehen und nur während der wichtigsten Messen sehr teuer belegt sein. Eine andere Bündnis-Grossrätin warb hingegen für die im Messe-Umfeld unvermeidliche Veränderung – Einsprachen seien ja ausgeblieben.

Dagegen waren auch einige SP-Mitglieder, denen das Projekt zu gross und zuwenig quartierverträglich ist. Die SVP berichtete zwar von vielen kritischen Reaktionen aus der Bevölkerung, das Projekt sei aber dennoch positiv wegen der Verdichtung und neuen guten Steuerzahlenden. Die LDP lobte das Projekt gar als «Leuchtturm».

170 Wohnungen geplant

Im neuen Gebäude mit Turm und fünf- bis sechsstöckigem Anbau sollen rund 170 Wohnungen mittlerer Preislage sowie Gastronomie, Geschäfte und Büros Platz finden. Der Wohnanteil soll 70 Prozent ausmachen. Zuoberst im Hochhaus, das die Investoren innert rund vier Jahren hochziehen wollen, ist ein Restaurant geplant.

Der Entwurf für den «Claraturm» ist aus einem Wettbewerb hervorgegangen, den die Basler Architekten Morger + Dettli 2007 gewonnen hatten. Als Investor des Hochhauses ist der Immobilienfonds UBS Sima aufgetreten. Dieser hatte die Liegenschaften, die nun durch den Neubau ersetzt werden sollen, von der Warteck Invest übernommen.

Architekt Meinrad Morger hatte zusammen mit Heinrich Degelo auch schon den Messeturm an der anderen Seite des Messeplatzes entworfen. Der Platz ist inzwischen durch die spektakuläre neue Passerellen-Halle von Herzog & de Meuron teilweise überbaut worden.

Dem Neubau weichen müssen unter anderem die Restaurants «Zum Alten Warteck» und «Wurzengraber». Der Heimatschutz Basel und die Freiwillige Basler Denkmalpflege hatten sich bis vor Bundesgericht vergeblich für die Unterschutzstellung des aus dem 19. Jahrundert stammenden Liegenschafts-Ensembles Riehenring 63 bis 71 engagiert.

Nächster Artikel