Guatemala wählt Ex-General Otto Pérez zum Präsidenten

Die Bürger Guatemalas haben den ehemaligen General Otto Pérez zum ihrem neuen Präsidenten gewählt. Bei der Stichwahl um das Amt des Staatsoberhauptes in dem mittelamerikanischen Land kam Pérez nach ersten Auszählungen auf 55 Prozent der Stimmen, wie das Wahlgericht (TSE) in der Nacht zum Montag berichtete.

Ex-General Otto Pérez gilt als Hardliner, der die Kriminalität bekämpfen will (Bild: sda)

Die Bürger Guatemalas haben den ehemaligen General Otto Pérez zum ihrem neuen Präsidenten gewählt. Bei der Stichwahl um das Amt des Staatsoberhauptes in dem mittelamerikanischen Land kam Pérez nach ersten Auszählungen auf 55 Prozent der Stimmen, wie das Wahlgericht (TSE) in der Nacht zum Montag berichtete.

Für den 41-jährigen Jungunternehmer Manuel Baldizón stimmten 45 Prozent der Wahlberechtigten.

Der 65-jährige Pérez, Chef der Patriotischen Partei (PP), war als Favorit in die entscheidende Wahl gegangen. Beide Kandidaten haben dem von Kriminalität, Gewalt und Armut geschwächten Land mehr Sicherheit versprochen.

Baldizón war vor allem durch populistische Versprechen bekannt geworden. Er hatte unter anderen die Todesstrafe für schwere Gewaltverbrechen gefordert und Armen und Alten finanzielle Hilfe in Aussicht gestellt.

Hardliner

Pérez, ein Ex-General, der am Ende des blutigen Bürgerkrieges (1960-1996) in Guatemala das Friedensabkommen aushandelte, gilt als konservativer Hardliner, der vor allem die Kriminalität mit harter Hand bekämpfen will.

„Ich werde unermüdlich dafür arbeiten, dass wir in Sicherheit leben können“, betonte er bei seiner Abschlusskundgebung am Freitag. Baldizón hielt bei seiner letzten Veranstaltung vor der Stichwahl dagegen: „Wir werden nicht mehr in die Vergangenheit zurückkehren.“ Guatemala müsse sich erneuern.

Der neue Präsident tritt sein Amt als Nachfolger des linksorientierten Präsidenten Álvaro Colom am 14. Januar 2012 an. Er übernimmt ein schweres Erbe.

Guatemala ist mit 14,4 Millionen Einwohner das grösste Land in Zentralamerika. Mit bis zu 50 Morden auf 100’000 Einwohnern gehört es nach El Salvador und Honduras zu den Ländern mit der höchsten Mordrate in Amerika. Die Gewalt hängt vor allem mit der Drogenkriminalität zusammen.

Nächster Artikel