Guatemalas früherer Diktator Efraín Ríos Montt wird sich wegen Massaker an Ureinwohnern während seiner Amtszeit vor Gericht verantworten müssen. Dem 86-Jährigen werde der Prozess gemacht, entschied der zuständige Richter Miguel Galvez am Montag in Guatemala-Stadt.
Die Anklage laute auf Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Menschenrechtsorganisationen werfen Ríos Montt vor, im Bürgerkrieg für eine Reihe von Massakern an Ureinwohnern verantwortlich zu sein.
Der frühere General war 1982 durch einen Putsch an die Macht gelangt und hatte das Land bis zum folgenden Jahr mit harter Hand regiert. Bei den Massakern an der Maya-Bevölkerung sollen im Norden des Landes 1770 Menschen getötet worden sein.
Die Maya wurden verdächtigt, im Bürgerkrieg die Guerilla zu unterstützten. Ríos Montt war jahrelang durch seinen Status als Parlamentsabgeordneter vor strafrechtlicher Verfolgung geschützt. Erst seit Anfang vergangenen Jahres geniesst er keine Immunität mehr. Er steht derzeit unter Hausarrest.