Die seit drei Jahren amtierende Regierung des afrikanischen Krisenstaates Guinea ist geschlossen zurückgetreten. Damit soll der Weg für einen demokratischen Übergang geebnet werden.
Ministerpräsident Mohammed Said Fofana und sein komplettes Kabinett legten ihre Ämter zwei Tage nach der konstituierenden Sitzung der neugewählten Nationalversammlung nieder, wie das Büro von Präsident Alpha Condé mitteilte. Einen Zeitplan für die Ernennung eines neuen Regierungschefs gebe es noch nicht, hiess es aus Condés Umfeld.
Ende September hatten die Bürger des westafrikanischen Landes erstmals seit über einem Jahrzehnt ein neues Parlament gewählt. Die Abstimmung hätte eigentlich spätestens sechs Monate nach der Präsidentenwahl im Dezember 2010 stattfinden müssen, war wegen anhaltender politischer Spannungen und ethnischer Konflikte aber immer wieder hinausgeschoben worden.
Als offizielle Sieger aus der von Betrugsvorwürfen der Opposition überschatteten Wahl gingen die Partei von Condé und deren Verbündete hervor. Mit der neuen Nationalversammlung wurde schliesslich das Übergangsparlament ersetzt, das seit dem Ende der Militärherrschaft 2010 amtiert hatte.