Lara Gut ist nach dem Super-G in Garmisch sichtlich nicht zufrieden mit ihrer Fahrt und schüttelt den Kopf. Am Ende resultiert für die Tessinerin trotzdem der überlegene Sieg.
«Ich weiss, dass ich besser Skifahren kann», so die Gesamtweltcupsiegerin der letzten Saison. Sie habe sich aber in den schwierigen Streckenabschnitten der WM-Piste von 2011 teilweise wie eine Passagierin gefühlt. Gut bedauerte nach der Zieldurchfahrt, dass «ich mich nicht getraut habe, voll anzugreifen».
Die nun vierfache Saisonsiegerin befürchtete wohl zunächst auch, dass Ähnliches geschehen könnte wie in der Abfahrt. Erst am Vortag war Gut von Lindsey Vonn noch um 15 Hundertstel auf den 2. Platz verdrängt worden. Ja, gab die Tessinerin zu, sie habe daran gedacht, dass die eine oder andere noch schneller sein könne.
Gut fügte hinzu, dass sie am Samstag besser gefahren sei. So sei eben der Sport, erwähnte die Tessinerin auch: «In der Abfahrt gab es 80, im Super-G trotz nicht perfekter Fahrt jedoch 100 Punkte.» Der knapp verpasste Triumph am Samstag sei für sie aber keine zusätzliche Motivation gewesen, denn: «Ich versuche, jeden Tag einzeln zu nehmen und nicht, mich vom vorherigen Tag beeinflussen zu lassen.»
Auf Kurs Richtung Kristall
Am Sonntagmorgen freute sich Gut aufs Rennen: «Ich dachte: ‚Super-G, den will ich geniessen‘.» Die 25-Jährige hat in diesem Winter alle drei Rennen in dieser Disziplin für sich entschieden und befindet sich auf bestem Weg, die kleine Kristallkugel für die Super-G-Wertung zu verteidigen.
Auch in der Gesamtwertung sieht es dank den 180 in Garmisch gewonnenen Punkten wieder einiges besser aus für Gut. Die Titelverteidigerin verkürzte in Oberbayern den Rückstand auf die Amerikanerin Mikaela Shiffrin auf 135 Punkte (873:1008). Doch rechnen mochte Gut am Sonntag nicht: «Jeder macht seinen Job. Die Medienleute zählen die Punkte, ich fahre Ski.»
Vor der am 6. Februar beginnenden Heim-WM in St. Moritz stehen für die Frauen noch vier Rennen auf dem Programm. Am Dienstag folgt zunächst der Riesenslalom im italienischen Kronplatz. Danach geht es nach Cortina, wo am Wochenende je eine Abfahrt und ein Super-G anstehen. Am 31. Januar folgt noch der City Event in Stockholm