Freud und Leid bei den Schweizern an den Hallen-EM in Prag: Noemi Zbären (60 m Hürden) und Selina Büchel (800 m) kommen eine Runde weiter, Nicole Büchler scheitert in der Stab-Qualifikation.
Zbären lief in ihrer Vorlaufserie über 60 m Hürden mit 8,11 Sekunden auf Platz 3 und verbesserte damit ihre persönliche Bestzeit in der Halle gleich um eine Zehntelsekunde. Als Gesamt-13. schaffte die 20-jährige Emmentalerin den Sprung in die Halbfinals, wo sie in 8,19 Sekunden die EM-Limite noch einmal bestätigen konnte. Im Kampf um die acht Finalplätze blieb Zbären erwartungsgemäss ohne Chance. Mit den besten zwei Zeiten der Karriere und der Halbfinal-Qualifikation erreichte sie aber das von ihr gesteckte Ziel, nachdem sie vor zwei Jahren in Göteborg die Halbfinals noch knapp verpasst hatte.
Einen souveränen ersten Auftritt legte Selina Büchel hin. Die 23-Jährige aus dem Toggenburg gewann ihren 800-m-Vorlauf dank einem starken Schlussspurt in 2:01,95 Minuten souverän. Büchel, die vor einem Jahr an den Weltmeisterschaften in Sopot mit Rang 4 überrascht hatte, qualifizierte sich mit der drittbesten Zeit für die Halbfinals vom Samstag.
Weniger Erfolg war Nicole Büchler und Lea Sprunger beschieden. Büchler verpasste wieder einmal an Titelkämpfen einen Stabhochsprung-Final. Nachdem sie 4,30 m und 4,45 m jeweils souverän im ersten Versuch übersprungen hatte, scheiterte die 31-jährige Bernerin auf 4,55 m dreimal. Um in den Final der besten acht einzuziehen, hätte Büchler mit 4,60 m eine Saisonbestleistung aufstellen müssen. Die zweite Schweizerin, die erst 17-jährige Angelica Moser, musste Lehrgeld bezahlen. Die Siegerin der Youth Olympic Games von 2014 scheiterte nach übersprungenen 4,10 m dreimal auf 4,30 m und beendete den Wettkampf auf dem zweitletzten Platz.
Lea Sprunger blieb einen Tag nach ihrem 25. Geburtstag in den Vorläufen über 400 m mit 53,97 Sekunden deutlich über der persönlichen Bestzeit von 53,71 Sekunden und verpasste den Einzug in die nächste Runde klar. Am Ende belegte Sprunger, die im Sommer den Umstieg von 200 m auf 400 m Hürden vollziehen wird, von 28 Teilnehmerinnen Platz 20.
Spannend machte es der Franzose Renaud Lavillenie. Der Weltrekordhalter im Stabhochsprung meisterte seine Anfangshöhe von 5,70 m erst im dritten Versuch. Nach der Zitterpartie nimmt er nun Kurs auf seinen vierten Hallen-EM-Titel in Serie.