Informatikprobleme haben den Auftakt des 30. Berner Gurtenfestivals geprägt: Das von den Organisatoren im Vorfeld angekündigte bargeldlose Bezahlen funktionierte nur teilweise. Deshalb waren auf dem Berner Hausberg wie eh und je Münz und Papiergeld gefragt.
Die Organisatoren wollten in der Nacht auf Freitag versuchen, den Softwarefehler zu eliminieren. Das erklärten sie an einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz am Donnerstagabend. Sie wollen damit erreichen, dass Besucher mit einem Guthaben auf ihrem Chip diese Technik doch noch benutzen können.
Der Chip befindet sich am Armband, das jeder Besucher braucht, um aufs Festivalgelände zu kommen. Funktioniert der Chip, hält man ihn an einen Apparat an den Getränke- und Essensständen und der Betrag wird abgebucht. Schon vor Festivalbeginn konnten die Besucher Geld darauf laden.
Festival-Co-Leiter Philippe Cornu empfahl an der Medienkonferenz den Besuchern der drei weiteren Gurten-Tage, auch Bargeld mitzunehmen. Mediensprecher Micha Günter sagte, die Daten auf den Chips seien gesichert, das Geld sei also nicht weg.
Das Gurtenfestival ist nach Angaben der Organisatoren das zweite Schweizer Openair nach St. Gallen, das dieses so genannte Cashless-System einführt. Auch Ende Juni in St. Gallen funktionierte das bargeldlose Bezahlen erst nach einer gewissen Zeit. In Bern habe das System bei Tests problemlos funktioniert, sagte Günter.
Gewitter bei Konzertbeginn
Von den technischen Problemen liess sich das Publikum nicht gross beeindrucken. Offensichtlich waren die meisten Leute mit Bargeld angereist und konnten sich somit mit Speis und Trank eindecken. Auch das Gewitter, das sich just bei Beginn der Konzerte um etwa 16.30 Uhr über dem Gurten entlud, konnte die gute Laune der meisten Besucher nicht beeinträchtigen.
Den musikalischen Auftakt zum Festival machten am Nachmittag der Luzerner Singer/Songwriter Damian Lynn und die deutsche Punk-Band Broilers. Die erste Formation auf der Hauptbühne waren «77 Bombay Street» aus der Schweiz.
53 Konzerte in vier Tagen
Das Gurtenfestival dauert vier Tage. 53 Konzerte auf drei Bühnen bietet es bis Sonntagabend auf 850 Metern über Meer, hoch über Bern. Drei der vier Festivaltage sind ausverkauft – der Freitag, der Samstag und der Sonntag. Das bedeutet, dass auch in diesem Jahr zwischen 70’000 und 80’000 Personen das Openair-Festival auf dem Berner Hausberg besuchen dürften.