Auch in der Arena Amazonia in Manaus lässt sich ausgezeichnet Fussball spielen. Italien und England liefern hierfür im spektakulären Duell zweier ehemaliger Weltmeister den Beweis.
Auch die Schweizer Delegation dürfte das zweite Schlagerspiel der WM nach Spanien – Holland aufmerksam verfolgt haben. Die Schweiz spielt am übernächsten Mittwoch in Manaus gegen Honduras hoffentlich ums Weiterkommen in die Achtelfinals. Mit der langen Reise nach Manaus haben sich die Schweizer bislang aber noch nicht angefreundet. «Ich finde es fast unverantwortlich, dass man an einem solchen Ort mitten im Dschungel im Amazonasgebiet Fussball spielen muss», hatte Nationalcoach Ottmar Hitzfeld in einem Radio-Interview kritisiert.
Aber auch in Manaus muss niemand mit angezogener Handbremse spielen. Während der Partie Italien – England (2:1) herrschten genau jene Bedingungen, vor denen sich die Fussballer gefürchtet hatten: Temperaturen von über 30 Grad, ausserdem eine Luftfeuchtigkeit von nahezu 90 Prozent. Und was passierte? Die Partie, für die in Wettbüros die meisten 0:0-Tipps aller bisheriger WM-Spiele abgegeben worden waren, geriet zum Spektakel. Die Italiener liefen als Mannschaft 110,3 Kilometer, genau drei mehr als die Engländer. Und Italiener und Engländer zusammen liefen rund sechs Kilometer mehr als 27 Stunden vorher die Holländer (109,5 km) und Spanier (102,6) bei leichtem Regen im angenehmeren Klima von Salvador.
Auch die Konzentration liess sich während 90 Minuten lang hochhalten. Die Italiener brachten 93,2 Prozent ihrer Pässe an den Mann. Das entspricht dem höchsten Wert, der seit der WM 1966 in England in einem WM-Spiel erreicht worden ist. Daniele De Rossi kam bei 110 Pässen nur auf sechs Ballverluste. Und selbst der 35-jährige Andrea Pirlo wurde nimmermüde und komplettierte 103 von 112 Pässen.