Trotz drastischer Massnahmen breitet sich die Vogelgrippe H7N9 in China weiter aus. Erstmals ist der Erreger nicht mehr auf wenige Provinzen im Osten begrenzt. Chinesische Behörden sind alarmiert.
Am Samstag wurde der H7N9-Erreger laut lokalen Gesundheitsbehörden erstmals bei einem sieben Jahre alten Mädchen in Peking festgestellt, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Alle anderen bisher diagnostizieren 45 Patienten mit H7N9 kamen aus Shanghai und umliegenden ostchinesischen Provinzen. Elf von ihnen starben.
Bislang hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO und das chinesische Gesundheitsministerium nicht von einer Epidemie gesprochen, da alle Fälle lokal begrenzt waren. Noch ist nicht klar, ob sich mit dem neuen Fall die Lage ändert. Nach bisherigen Erkenntnissen der Gesundheitsbehörden gibt es zudem keine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch.
Auf dem Weg der Besserung
Das Mädchen war am Donnerstag mit Fieber, Husten, Hals- und Kopfschmerzen in ein Pekinger Spital gebracht worden. Nachdem es der Siebenjährigen in der Nacht auf Freitag schlechter ging, wurde sie zeitweise auf eine Intensivstation gebracht.
Mittlerweile ist sie jedoch wieder weitgehend in einem stabilen Zustand, wie ein Arzt des Spitals im chinesischen Fernsehen sagte. Die Eltern der Kleinen handelten mit lebendem Geflügel in einem Aussenbezirk Pekings, sagte der Mediziner als mögliche Erklärung für die Infektion des Mädchens.
Nachdem das Virus bei Tauben in Shanghai diagnostiziert worden war, hatten chinesische Behörden 20’000 Hühner, Enten, Gänse und Tauben vorsorglich keulen lassen. Märkte wurden geschlossen, Tausende Vögel in anderen Provinzen geimpft. Offenbar konnte trotzdem die Ausbreitung des Virus nicht verhindert werden.