Eine China zugeschriebene Hacker-Attacke auf die US-Bundespersonalbehörde OPM war noch schwerer als ohnehin schon gedacht. Laut dem Amt verschafften sich die Cyber-Angreifer nebst Millionen von Personendaten auch die Fingerabdrücke von 5,6 Millionen Beschäftigten.
Bisher war bekannt, dass die Hacker die persönlichen Daten von 22 Millionen Bediensteten erbeuteten. Den Klau der Fingerabdrücke machte die Behörde am Mittwoch publik – einen Tag, bevor der chinesische Präsident Xi Jinping zu Gesprächen mit Präsident Barack Obama in Washington erwartet wurde.
Die USA lasten China eine Reihe von Cyber-Attacken an und sind nach Angaben von Offiziellen auch überzeugt, dass Peking hinter dem massiven Angriff auf die Personalverwaltung steckt. Allerdings hat die US-Regierung China bisher nicht direkt dafür verantwortlich gemacht.
Die mutmasslich chinesischen Hacker-Aktivitäten haben die Beziehungen zwischen beiden Staaten erheblich belastet, Obama hat eine «robuste» Diskussion mit Xi über dieses Thema angekündigt. Xi selber hatte am Dienstag Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den USA im Kampf gegen Cyberkriminalität angekündigt.
Der Angriff auf die OPM war im Frühjahr entdeckt worden. Die Hacker verschafften sich Zugriff zu Unterlagen derzeitiger und früherer Bediensteter. Zum Teil enthalten die Daten Angaben, die im Zuge von Sicherheitsüberprüfungen von Bewerbern für Posten mit Zugang zu geheimen Dokumenten gewonnen wurden.