Der langjährige jemenitische Vizepräsident Abed Rabbo Mansur Hadi ist mit mehr als 99,8 Prozent zum neuen Präsidenten seines Landes gewählt worden. Das gab der Vorsitzende der obersten Wahlkommission, Mohammed Hussein al-Hakimi, am Freitag in der Hauptstadt Sanaa bekannt.
Die Wahlbeteiligung lag al-Hakimi zufolge bei rund 65 Prozent. Hadi war der einzige Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen. Das jemenitische Nachrichtenportal „Marib Press“ meldete am Freitagabend, in mehreren Städten sei die Nachricht vom Wahlsieg Hadis gefeiert worden.
Hadi löst den bisherigen Präsidenten Ali Abdullah Saleh ab, der 33 Jahre lang an der Macht war. Er soll am Samstag vor dem Parlament vereidigt werden, wie die Wahlkommission bereits vor der Bekanntgabe des Ergebnisses mitgeteilt hatte.
Bei der Zeremonie im Präsidentenpalast am Montag solle Hadis Vorgänger Ali Abdullah Saleh ihm persönlich die Macht übergeben. Hadi soll lediglich für zwei Jahre als Übergangspräsident im Amt sein. Dann sind erneut Wahlen geplant, bei denen dann mehrere Kandidaten antreten sollen.
Im Wahlkampf hatte Hadi rasche Reformen versprochen. Vorgesehen ist auch, dass die zahlreichen Verwandten von Langzeitherrscher Saleh Armee, Geheimdienst und Polizei verlassen müssen. Die Wahl am Dienstag war von Gewalt im Süden und in einigen Bezirken im Nordwesten überschattet gewesen.