Ein Untersuchungshäftling hat sich am Samstag in einem Gefängnis in Sequedin bei Lille in Nordfrankreich einen Fluchtweg freigesprengt. Auf seiner Flucht nahm der als besonders gefährlich beschriebene Häftling zeitweise auch Geiseln.
Nach einem Bericht der Regionalzeitung «La Voix du Nord» waren bei der Aktion mehrere Detonationen zu hören. Der Mann war 2011 festgenommen worden. Er soll verantwortlich sein für einen Raubüberfall in Villiers-sur-Marne östlich von Paris, bei dem 2010 eine Polizistin getötet worden war.
Am Samstag hatte der Häftling zunächst Besuch von seiner Frau. Dabei soll er nach unbestätigten Meldungen den Sprengstoff in kleinen Taschentuchpackungen bekommen haben.
Anschliessend nahm der Mann laut Staatsanwaltschaft vier Gefängniswächter als Geiseln und sprengte mehrere Türen des Gefängnisses auf. Die Geiseln liess er gleich zu Beginn der Flucht wieder frei.
Das erste nach dem Ausbruch verwendete Fahrzeug wurde später ausgebrannt wenige Kilometer entfernt bei Ronchin gefunden. Mit einem weiteren Auto soll der Mann seine Flucht fortgesetzt haben.