Gewalt in Paarbeziehungen verursacht nicht nur grosses Leid, sondern auch hohe Kosten. Eine Studie im Auftrag des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann (EBG) beziffert die Kosten auf mindestens 164 Millionen Franken im Jahr.
Dabei handelt es sich lediglich um die tatsächlich getätigten Ausgaben und die Produktivitätsverluste. Wird auch der Verlust an Lebensqualität berücksichtigt, liegen die Kosten laut der Studie um ein Vielfaches höher.
164 Millionen Franken entsprächen den Ausgaben einer mittelgrossen Schweizer Stadt, gab EBG-Direktoren Sylvie Durrer am Dienstag bei der Präsentation der Studie vor den Medien zu bedenken. Und viele Kosten – etwa für betroffene Kinder – seien wegen fehlender Daten nicht eingerechnet.
Den grössten Anteil machen laut der Studie mit 49 Millionen Franken die Kosten von Polizei und Justiz aus, gefolgt von den Produktivitätsverlusten in der Höhe von 40 Millionen Franken und den Kosten für Unterstützungsangebote in der Höhe von 37 Millionen Franken.
Häusliche Gewalt sei in der Schweiz ein verbreitetes soziales Problem, hält das Gleichstellungsbüro fest. Mehr als die Hälfte der Tötungsdelikte entfielen auf diesen Bereich. Im Durchschnitt werde alle zwei Wochen eine Person getötet, zwei von drei Opfern sind Frauen.