Haft statt Todesstrafe für Mörder von Fotografin Niedringhaus

Das Todesurteil gegen den Mörder der deutschen Fotografin Anja Niedringhaus ist vom Obersten Gericht Afghanistans in eine Haftstrafe abgemildert worden. Der Täter muss für 20 Jahre ins Gefängnis.

Die ermordete deutsche Fotografin Anja Niedringhaus (Archiv) (Bild: sda)

Das Todesurteil gegen den Mörder der deutschen Fotografin Anja Niedringhaus ist vom Obersten Gericht Afghanistans in eine Haftstrafe abgemildert worden. Der Täter muss für 20 Jahre ins Gefängnis.

Dies teilte ein Justizvertreter am Sonntag in der Hauptstadt Kabul mit.

Der Polizist, der nur den Namen Nakibullah trägt, hatte die 48-jährige Niedringhaus vor fast einem Jahr an einem Kontrollpunkt in der Unruheprovinz Chost erschossen. Die Fotografin wollte gemeinsam mit der Reporterin Kathy Gannon über die Präsidentschaftswahl berichten. Gannon wurde bei dem Attentat schwer verletzt.

Im vergangenen Juli war Nakibullah zunächst zum Tode verurteilt worden. In einem Verhör nach der Tat hatte der Polizist als Motiv Rache für NATO-Luftangriffe auf sein Dorf in Afghanistan angegeben.

Bereits 2010 verletzt

Niedringhaus arbeitete seit 2002 für die Nachrichtenagentur AP. Die in Genf lebende Journalistin war die wohl bekannteste deutsche Kriegsfotografin und hatte grosse Erfahrung mit der Arbeit in Krisengebieten wie Afghanistan, Libyen, dem Irak und Bosnien.

2010 wurde sie in Afghanistan verletzt. Für ihre Aufnahmen aus dem Irak erhielt sie 2005 den renommierten Pulitzer-Preis.

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