Der frühere Chef der zyprischen Zentralbank, Christodoulos Christodoulou, ist wegen Steuerhinterziehung zu fünf Monaten Haft verurteilt worden. Unmittelbar nach dem Richterspruch am Montag in Nikosia wurde Christodoulou ins Gefängnis gebracht.
Der 75-Jährige hatte sich schuldig bekannt, Einnahmen in Höhe von einer Million Euro nicht angegeben zu haben. Das Geld stammte von einem Unternehmen in Griechenland. Christodoulou hatte die Summe im Jahr 2007 nach Zypern transferiert, kurz nach dem Ende seiner Zeit an der Spitze der Zentralbank.
Das Geld landete bei einer Beratungsfirma, die Christodoulou gemeinsam mit seiner Tochter führte. Nach Beginn der Ermittlungen korrigierte Christodoulou seine Steuererklärung und zahlte die fälligen Abgaben nach.
Die Beratungsfirma wurde vom Gericht mit einer Geldstrafe von 13’500 Euro belegt. Die Strafe für Christodoulou selbst solle auch eine abschreckende Wirkung haben, erklärte das Gericht. Es solle klar gemacht werden, dass niemand über dem Gesetz stehe.
Christodoulou hat eine lange Beamtenkarriere hinter sich. 1994 bis 1999 war er Zyperns Finanzminister, danach Innenminister. 2002 wurde er Zentralbankpräsident.