Durch den Hagelschlag vom Wochenende sind in der Schweiz Tausende von Autos und Gebäude beschädigt worden. Allein im Kanton Zürich dürfte das Unwetter Schäden von 10 bis 15 Millionen Franken an Gebäuden angerichtet haben.
Bei der Gebäudeversicherung des Kantons Zürich (GVZ) sind am Montagvormittag etwa 400 Schadenmeldungen eingegangen. Die Zahl werde wohl noch auf etwa 1000 bis 2000 ansteigen, sagte GVZ-Direktor Conrad Gossweiler.
Stark beschädigt wurden die Gewächshäuser der Stadtgärtnerei Zürich, wie Grün Stadt Zürich mitteilte. Ein Drittel der dem Wetter zugewandten Glasscheiben der Gewächshäuser sei in Bruch gegangen. Die Stadtgärtnerei wurde deshalb aus Sicherheitsgründen für das Publikum geschlossen.
Die Axa Winterthur als grösste Autoversichererin rechnet mit Schäden an 10’000 bis 15’000 Motorfahrzeugen, wie Sprecherin Nicole Horbelt auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Mit Ausnahme des Jahres 2009 gab es in den letzten sechs Jahren nie Hagelschäden an Autos in dieser Höhe.
Am Samstagabend wurden vor allem Fahrzeuge im Berner Oberland und im Raum Burgdorf beschädigt, am Sonntagmorgen in Zürich, im Raum Dübendorf ZH, dem unteren Tösstal und im Hinterthurgau.
Axa Winterthur hat mit der Einrichtung von Drive-In-Zentren begonnen, in denen die Schäden begutachtet werden. Auch die Versicherung Generali meldet, sie werde im August ein solches Hagelschaden-Drive-In betreiben.
Millionenschaden für Landwirtschaft
In den landwirtschaftlichen Kulturen hat der Hagel einen Schaden von rund 7 Millionen Franken angerichtet. Die Versicherung Schweizer Hagel rechnet mit rund 1500 Schadensmeldungen, wie Vizedirektor Hansueli Lusti auf Anfrage sagte.
Lusti spricht von einem mittelgrossen Ereignis für die Schweizer Hagel. Schäden gab es an Obst-, Acker- und Gemüsekulturen, in Rebbergen, in Gärtnereien und an Wiesland. Für die Schweizer Hagel speziell sei, dass die Schäden nun rasch ermittelt werden müssten: Vielerorts stünden die Kulturen kurz vor der Ernte.