Der US-Energiekonzern Halliburton hat gestanden, nach der Explosion der Ölplattform «Deepwater Horizon» vor rund drei Jahren Beweise vernichtet zu haben.
Wie das US-Justizministerium am Donnerstag bekanntgab, werde sich die Firma deswegen schuldig bekennen. Halliburton habe zudem eine dreijährige Bewährungszeit sowie die Zahlung der Höchststrafe von 200’000 Dollar akzeptiert, erklärte das Justizministerium in Washington.
Der Konzern kündigte in einer Mitteilung an, er werde freiwillig 55 Millionen Dollar an die National Fish and Wildlife Foundation überweisen.
Bei dem Unglück im April 2010 waren elf Menschen getötet worden, es war die grösste Ölpest in der US-Geschichte. Halliburton war als Zulieferer an der Mischung des Zements für den Deckel des Bohrlochs beteiligt, aus dem das Öl ins Meer schoss.
Computersimulationen zerstört
Nach der Katastrophe erstellte der Konzern im Rahmen von internen Untersuchungen Computersimulationen zu dem Deckel, der später explodierte. Die Ergebnisse davon wurden zerstört und konnten nicht rekonstruiert werden, wie das Justizministerium nun mitteilte.
Der Ölriese BP, der die «Deepwater Horizon» betrieb, hatte seinem Zulieferer Halliburton bereits die Vernichtung von Beweisen vorgeworfen und Entschädigungszahlungen gefordert.
7,8 Milliarden Dollar Schadenersatz
BP hat bereits mehrere tausend Zivilklagen aussergerichtlich beigelegt und verpflichtete sich dabei zu Schadenersatz in Höhe von 7,8 Milliarden Dollar. Ausserdem akzeptierte der Konzern in einer Vereinbarung mit der US-Justiz Strafzahlungen von 4,5 Milliarden Dollar.
BP bekannte sich wegen Totschlags in elf Fällen sowie Verstössen gegen Umweltschutzgesetze schuldig – im Gegenzug stellte die US-Justiz das Strafverfahren ein.
Nach der Explosion der «Deepwater Horizon» liefen während drei Monaten 4,9 Millionen Barrel Öl ins Meer. 87 Tage dauerte es, bis BP das Leck schliessen konnte. Die Küsten von fünf US-Bundesstaaten wurden verseucht, der Fischfang und der Tourismus an der Golfküste schwer geschädigt.