Eierwerfen an Hausfassaden und auf Autos ist seit einigen Jahren ein beliebter Streich an Halloween. Kinder und Jugendliche mit entsprechenden Plänen haben die Polizei in der Nacht auf Dienstag auf Trab gehalten.
Im Kanton Zürich hatte die Polizei nach eigenen Angaben einiges an Zusatzarbeit zu leisten: Dort gingen 40 Anrufe wegen Kindern und Jugendlichen ein, die Eier an Häuser oder auf Autos geworfen hatten. Ausser einem gesprengten Briefkasten blieb der Sachschaden aber gering.
Die Stadtpolizei Zürich erhielt rund 40 Meldungen aus allen Stadtkreisen. Auch da ging es meistens um rohe Eier, die gegen Fassaden oder Personen geworfen wurden. Im Kreis 8 stürmten Jugendliche in eine Turnhalle und bewarfen die Sportler mit Eiern. Bei der anschliessenden Auseinandersetzung wurde eine Person an der Hand verletzt.
Auch die Feuerwehr war im Einsatz: Im Kreis 6 brannten zwei Abfallkübel und ein Container, im Kreis 5 beschädigte brennendes Papier einen Holzzaun und im Kreis 12 stand ein Sofa in Flammen – mitten auf der Strasse. Und in einer Tiefgarage wurden 16 Autos mit einem Feuerlöscher besprüht. Dabei entstand grosser Sachschaden.
«Horror-Clowns» unterwegs
Auch mit dem aktuellen Verkleidungstrend «Horror-Clowns» wurden die Zürcher einmal mehr konfrontiert. Fünf solcher Clowns wurden der Kantonspolizei gemeldet. Sie hätten sich aber nicht gefährlich verhalten, sondern lediglich Passanten erschreckt.
Auch im Kanton St. Gallen waren «Horror-Clowns» unterwegs, wie die Kantonspolizei mitteilte. Diese seien direkt angesprochen und auf die Verhaltensregeln aufmerksam gemacht worden. Einigen «Uneinsichtigen» habe die Polizei die Maske wegnehmen müssen.
Auffallend viele Jugendliche hätten gefährliche Gegenstände wie Baseballschläger, Messer, Waffenimitate und Feuerwerkskörper mit sich geführt. Als Grund für die Bewaffnung gaben sie anscheinend oft die «Horror-Clowns» an. Die Polizei habe die Waffen eingezogen, wenn sie nicht als Teil der Verkleidung betrachtet werden konnten.
Eier beschlagnahmt
Mit einem grossen Aufgebot war auch die Stadtpolizei St. Gallen auf Patrouille. Sie kontrollierte «präventiv die Aufenthaltsorte von Jugendlichen» und stellte dabei Eier, Kreidesprays, Feuerwerkskörper, Kosmetikspray und eine Spielzeugwaffe sicher.
Bei einem Schulhaus wurde ausserdem eine Scheibe eingeschlagen und der Eingang mit Eiern beworfen. Auch ein Linienbus und Wahlplakate wurden mit Eiern beschmiert.
In der Stadt Winterthur stellten Patrouillen der Quartierpolizei und des Jugenddienstes 60 Eier sicher. Ausserdem konfiszierten sie Laserpointer, Holzstücke und Feuerwerkskörper. Es gingen diverse Meldungen ein, dass Fassaden mit rohen Eiern beworfen worden seien.
Brauch hält auch in der Schweiz Einzug
Ruhiger verlief die Halloween-Nacht in Aargau, Thurgau, Schwyz und Uri. Bei der Kantonspolizei Aargau gingen knapp 30 Meldungen von Unfug, Ruhestörungen und geringen Sachbeschädigungen ein. Am meisten Hinweise gab es aus den Bezirken Rheinfelden, Bremgarten und Aarau.
Die Kantonspolizei Thurgau meldete rund ein Dutzend Fälle von Unfug und Sachbeschädigungen, unter anderem durch Eierwürfe an Hausfassaden. Ausserdem beschlagnahmte sie einige Horror-Clown-Masken, gefährliche Gegenstände und Eier.
In Schübelbach SZ stellte die Kantonspolizei bei fünf Jugendlichen vier Eierschachteln sicher. Von den drei Dutzend Eier fehlten zwei, die anscheinend gegen eine Hausfassade geworfen worden waren. Auch bei der Kantonspolizei Uri gingen zwei Meldungen über Eierwerfer in Altdorf und Attinghausen ein und aus Erstfeld wurden Horror-Clowns gemeldet, die Jugendlichen Angst einflössten.
Halloween stammt ursprünglich aus Irland und ist vor allem in den USA sehr populär. Dabei ziehen gruselig verkleidete Kinder und Jugendliche um Süssigkeiten bettelnd um die Häuser und spielen Streiche. Seit einigen Jahren hat der Brauch auch in der Schweiz Einzug gehalten.