Der Taifun «Halong» ist am Wochenende mit voller Wucht über die japanischen Hauptinseln Honshu und Shikoku hinweggefegt. Nach Angaben der japanischen Behörden und Medien vom Sonntag wurden mindestens zwei Menschen getötet. 70 Menschen wurden verletzt. Der Sturm verursachte schwere Schäden.
Eine Frau wurde tot aus einem reissenden Strom in der Stadt Takamatsu auf der südwestlichen Insel Shikoku geborgen. In Zentraljapan starb ein Mann, als er von einem Fluss mitgerissen wurde, wie die Nachrichtenagentur Kyodo am Sonntag berichtete.
Begleitet von heftigen Niederschlägen und Sturmböen hatte der tropische Wirbelsturm am frühen Sonntagmorgen bei der Stadt Aki auf der südwestlichen Insel Shikoku das Land erreicht. Mehr als eine halbe Millionen Menschen waren zuvor aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu bringen.
In den betroffenen Gebieten kam es zu Erdrutschen, gewaltige Niederschläge liessen die Flüsse anschwellen. Im Westen des Landes wurde der Zugverkehr durch das Unwetter unterbrochen.
Auch der Luftverkehr kam durcheinander: Am Wochenende wurden insgesamt mehr als 800 Flüge gestrichen. Mitten in der japanischen Ferienreisezeit strandeten mindestens 20’000 Passagiere an Flughäfen.
Weitere Regionen bedroht
«Halong» zog am Sonntag in nordnordöstliche Richtung mit rund 35 Kilometern pro Stunde weiter. Seine Böen erreichten Geschwindigkeiten von gut 160 Kilometern pro Stunde, wie die Meteorologiebehörde mitteilte. In weiten Teilen Japans wird weiter vor schwerem Wellengang und heftigen Niederschlägen gewarnt.
«Halong» ist der elfte Wirbelsturm der japanischen Taifunsaison. Zwischenzeitlich wurde er auf seinem Weg über das Meer von «Nakri», Taifun Nummer zwölf, überholt. Einer der bislang stärksten Taifune für diese Jahreszeit war «Neoguri», koreanisch für Waschbär, der Anfang Juli tagelang von Süd nach Nord durch Japan gewütet war und fünf Menschenleben gekostet hatte.