Sinkende Exporte, steigende Preise, Druck auf das Bruttoinlandprodukt: Steht die Schweiz beim Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP) abseits, hat dies gemäss dem Branchenverband Handel Schweiz gravierende Folgen.
Man gehe von einem Exportrückgang von 12 bis 15 Prozent aus, sagte Kaspar Engeli, Direktor von Handel Schweiz, am Dienstag vor den Medien in Zürich. Denn zwei Drittel des Schweizer Aussenhandels fänden im Gebiet von TTIP statt.
Zudem würden die Import- und Konsumpreise steigen. Dies werde direkt den einzelnen Bürger treffen. Alle direkten und indirekten Effekte zusammengenommen, rechnet Handel Schweiz mit sieben Prozent weniger Einkommen für den einzelnen Bürger. Das entspreche ungefähr dem 13. Monatslohn, sagte Engeli.
Eine Teilnahme an TTIP wertet Handel Schweiz entsprechend als grosse Chance. Sogar der Agrarhandel könnte profitieren, sagte Engeli. Heute seien die Schweizer Agrarprodukte in den USA wegen der hohen Einfuhrzölle sehr teuer. Sie würden entsprechend nur in einem Premiumsegment verkauft. Mit einem Freihandelsabkommen wären Schweizer Agrarprodukte für ein viel grösseres Publikum erschwinglich.
Der Verband geht davon aus, dass das Freihandelsabkommen ein «Drop in» für Drittstaaten ermöglichen wird. Aus US-Sicht sei ein Abkommen ohne Kanada oder Mexiko nicht denkbar, sagte Engeli. Dazu seien die wirtschaftlichen Beziehungen viel zu intensiv.
Wenn man sich anschliessen wolle, werde es aber heissen: «Take it or leave it». Man werde das übernehmen müssen, was die EU und die USA untereinander ausgehandelt hätten. Was die Schweiz tun müsse, sei sich fit zu machen, um die ausgehandelten Standards übernehmen zu können.