Die milliardenschweren Fehlspekulationen Londoner Händler haben bei der US-Grossbank JP Morgan ein Loch von 4,4 Milliarden Dollar vor Steuern gerissen.
Das teilte das Institut am Freitag mit. Trotz dieser Verluste schaffte die Bank im zweiten Quartal 2012 einen Reingewinn von 4,96 Milliarden Dollar – und blieb damit nur knapp unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums (5,43 Milliarden).
Dabei halfen allerdings Sondereffekte: So konnte JP Morgan etwa einen Teil seiner milliardenschweren Risikovorsorge für Kreditausfälle auflösen.
Das bislang als Musterknabe unter den amerikanischen Geldhäusern geltende Institut hatte im Frühjahr mit hochriskanten Wetten Milliarden in den Sand gesetzt. Zunächst war von einem Schaden von „mindestens“ zwei Milliarden Dollar die Rede gewesen.
Unter anderem hatte ein Händler mit dem Spitznamen „der Wal“ gigantische Handelspositionen aufgebaut, die am Ende nicht aufgingen.
Wegen der Handelsverluste musste nun auch das Ergebnis des ersten Quartals nach unten korrigiert werden, wie die Bank mitteilte. Die Kontrollmechanismen seien inzwischen aber deutlich verschärft und die Risiken in betreffenden Portfolien reduziert worden.