Die Uraufführung des neuen Theaterstücks von Peter Handke ist am Wiener Burgtheater beim Publikum gut angekommen. Neben dem Ensemble wurde auch Regisseur Claus Peymann am Samstagabend gefeiert.
«Die Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der Landstrasse: Ein Schauspiel in vier Jahreszeiten» handelt von der Auseinandersetzung eines einsamen Grüblers mit sich und Menschen, die ihm auf einer stillgelegten Landstrasse begegnen. Dabei will er das Stück Strasse, von ihm als Ort der Freiheit empfunden, gegen das Eindringen der «Unschuldigen» verteidigen. Sie sind die von Handke wegen ihrer Dumpfheit oft verachtete Mehrheit.
«Es sind nicht die alten Bösewichte, die alles absichtlich machen, sondern sie wissen nicht, was sie tun», so der 73-jährige österreichische Autor über die Unschuldigen. Die gelungene Inszenierung des ehemaligen Intendanten des Burgtheaters und jetzigen Chefs des Berliner Ensembles findet in dem Stoff auch viele komödiantische Momente. Peymann hat seit der legendären «Publikumsbeschimpfung» 1966 im Frankfurter Theater am Turm bereits zehn Stücke von Peter Handke uraufgeführt.