Die Herstellung von Computern und Smartphones bleibt problematisch. Bei der transnationalen Herstellung werden oft Arbeitsrechte missachtet, die Umwelt belastet oder gar Kriege finanziert. Mit ihrem Ethik-Rating wollen «Brot für alle» und «Fastenopfer» die Grundlagen für einen bewussten Kauf liefern.
Die gute Nachricht: In den letzten Jahren wurden beim Bau von Smartphones, Tablets und Computern Fortschritte gemacht. Vor allem dem Bereich Umwelt werde Beachtung geschenkt. Auf die provokative Frage, ob es solche Geräte gebe, an denen kein Blut klebe, müsse man aber immer noch Nein sagen, erklärte Daniela Renaud, Projektverantwortliche «High Tech – No Rights» der beiden Hilfswerke.
«Fastenopfer» und «Brot für alle» stellten in Bern die erste Rangliste der zehn grössten IT-Hersteller vor, nach ethischen und ökologischen Kriterien, von der Gewinnung der Rohstoffe bis zur Herstellung in Fernost. Die Rangliste und ein Putztüchlein zum symbolischen Abwischen von Blut auf dem Smartphone wurden am Dienstag in den Bahnhöfen verteilt.
«Auf gutem Weg» sehen die Hilfswerke in ihrem Rating HP und Nokia, «mittelmässig» Apple und Dell. «Ungenügend »fällt das Verdikt des Ratings für Acer, Lenovo, Samsung, Sony aus, «inakzeptabel» gar für Asus und HTC.
Privatpersonen würden im Rating die Grundlagen und Fakten für einen bewussten Kauf finden, sagte Renaud vor den Medien in Bern. Diese Nachfrage habe Gewicht. Denn für Smartphones gäben Private in der Schweiz jährlich 925 Millionen Franken aus.
Das IT-Rating soll aber nicht nur dem privaten Kauf, sondern auch der öffentlichen Beschaffung eine Orientierungshilfe sein. Bund, Kantone, Gemeinden und auch grosse Unternehmen könnten beim nächsten Kauf von elektronischen Geräten diejenigen Hersteller wählen, denen soziale und ökologische Verbesserungen ein Anliegen seien, sagte die Vertreterin von «Brot für alle».