Hang in Reigoldswil instabil – gebrochene Gasleitung wird verlegt

Die Ende März in Reigoldswil BL geborstene Transit-Gasleitung muss verlegt werden: Laut einem Expertenbericht ist ein Hang nördlich des Dorfes instabil, wie die Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion am Dienstag mitteilte. Alternativen werden noch gesucht.

Die Ende März in Reigoldswil BL geborstene Transit-Gasleitung muss verlegt werden: Laut einem Expertenbericht ist ein Hang nördlich des Dorfes instabil, wie die Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion am Dienstag mitteilte. Alternativen werden noch gesucht.

Mit einem lauten Knall war das 25 cm dicke Rohr, das im Gebiet Munimatt rund anderthalb Meter unter dem Boden verläuft, am späten Sonntagabend des 30. März geborsten. Dabei entstand ein rund drei Meter tiefes und acht Meter langes Loch. Verletzt wurde dabei niemand, es gingen jedoch viele besorgte Anrufe ein.

Geborsten war eine kleinere Transportleitung des Gasverbundes Mittelland – dessen Hauptleitungen haben 90 cm Durchmesser. Sofort wurde die Erdgasleitung vom Netz getrennt und nach der Ursache gesucht. Gemäss Materialanalysen ist die 47 Jahre alte Leitung samt Schweissnähten an sich völlig in Ordnung, nicht aber der Untergrund.

Inertstoffdeponie im Fokus

Der betroffene Hang habe sich früher in der Grössenordnung von 10 Millimetern im Jahr bewegt, was im Jura nicht ungewöhnlich sei. Seit 2013 jedoch habe dieses «Hangkriechen» deutlich zugenommen, hiess es weiter. Dies habe nun hohe Scherkräfte verursacht, welche das Leitungsrohr nicht mehr verkraftet habe.

Der Hang war bei der dortigen Inertstoff-Deponie Eichenkeller schon zuvor überwacht worden. Die Experten gehen von weiteren Bewegungen aus. Daher sei eine Wiederinbetriebnahme der Gasleitung «nahezu ausgeschlossen». Eine weiträumige Umlegung werde abgeklärt. Ob die Leitungsresten im Boden bleiben, ist noch offen – gegebenenfalls wären sie mit Sand aufzufüllen.

Laut einem Sprecher des Baselbieter Amtes für Umweltschutz und Energie (AUE) ist denkbar, dass die Deponie bei der Bodendynamik eine Rolle spielt – dies werde noch untersucht. Vom Deponiegut – vor allem sauberer Aushub und nicht brennbares Abbruchmaterial – gehe indes keine Gefahr aus.

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