Nach der Enttäuschung in den ersten Abfahrten der Saison schlägt das Ski-Imperium Österreich im Super-G zurück. Hannes Reichelt gewinnt in Beaver Creek vor Seriensieger Kjetil Jansrud.
Die österreichischen Abfahrer bezogen sowohl vor einer Woche in Lake Louise als auch am Freitag in Beaver Creek eine Niederlage. In beiden Rennen war keiner in den Top 6 vertreten. Im Super-G jedoch fanden sie die passende Antwort. Hannes Reichelt siegte gut eine halbe Sekunde vor dem dreifachen norwegischen Saisonsieger Kjetil Jansrud, der unterwegs ausgehoben worden war und trotz diesem schweren Fehler noch Zweiter wurde.
Reichelt, der im Januar nur zwei Tage nach seinem Sieg in der Kitzbüheler Abfahrt mit einem Bandscheibenvorfall für den Rest des Winters ausgefallen war, errang seinen achten Weltcupsieg, den nunmehr schon dritten in Beaver Creek. 2005 und 2007 hatte der inzwischen 34-jährige Routinier hier seine ersten beiden Siege überhaupt genau hier gefeiert. Und zugleich beendete er eine lange Sieglosigkeit der Österreicher im Super-G. Im März 2012 hatte Klaus Kröll als bisher letzter Athlet des ÖSV – damals zeitgleich mit Beat Feuz – einen Super-G gewonnen, vor also mehr 1000 Tagen.
Als bester Schweizer erreichte Didier Défago Platz 7, mit knapp einer Sekunde Rückstand auf Reichelt. Auf den drittplatzierten Franzosen Alexis Pinturault büsste Défago knapp vier Zehntel ein. Aber auch für Abfahrts-Olympiasieger von 2010 wäre mehr möglich gewesen. Bei der letzten Zwischenzeit lag Défago nur einen Zehntel zurück, doch dann fuhr er ein Tor zu direkt an.
Carlo Janka zeigte als einziger der Schweizer Spitzenfahrer eine Fahrt ohne Fehler. Der Bündner, der 2009 gleichenorts innerhalb von drei Tagen drei Siege gefeiert hatte, schaffte erstmals in diesem Winter ein Spitzen-Ergebnis. auf belegte Janka den 9. Schlussrang, was seiner besten Klassierung in der noch jungen Saison entspricht.
Eine Überraschung gelang dem Bündner Thomas Tumler, der mit Nummer 36 auf den 13. Platz kam und damit sein mit Abstand bestes Weltcup-Resultat realisierte. Tumler bestritt erst seinen zweiten Super-G auf höchster Stufe.
Beat Feuz, grossartiger Zweiter in der Abfahrt, lief es im Super-G weniger gut. Der Emmentaler schaffte es diesmal nicht nach vorne. Patrick Küng unterlief ein ähnlicher Fehler wie Défago, doch im Gegensatz zum Westschweizer schaffte es der Glarner nicht ins nächste Tor und schied aus.
Weltcup-Super-G der Männer in Beaver Creek (nach 40 Fahrern): 1. Hannes Reichelt (Ö). 2. Kjetil Jansrud (No) 0,52 zurück. 3. Alexis Pinturault (Fr) 0,62. 4. Peter Fill (It) 0,66. 5. Dominik Paris (It) 0,82. 6. Georg Streitberger (Ö) 0,84. 7. Didier Défago (Sz) 0,99. Ferner: 9. Carlo Janka 1,03. 13. Thomas Tumlern 1,16. 22. Sandro Viletta 1,56. 23. Beat Feuz 1,61. – Ausgeschieden u.a.: Patrick Küng.