Die beiden frischgewählten Präsidenten der eidgenössischen Räte, Hansjörg Walter (SVP) und Hans Altherr (FDP), sind am Mittwoch in ihren jeweiligen Heimatkantonen feierlich empfangen worden. Kälte und Regen hielten die Bevölkerung nicht davon ab, „ihren“ Präsidenten die Ehre zu erweisen.
Der Extrazug aus Bern mit Hansjörg Walter, seiner Familie, Bundesrätin Simonetta Sommaruga und zahlreichen Bundesparlamentariern jeder politischen Couleur kam kurz nach 14 Uhr in Frauenfeld an. Die Jugendmusik Kreuzlingen spielte auf, und Kinder und Jugendliche schwangen die Fahnen der 80 politischen Thurgauer Gemeinden.
Der Thurgauer Grossratspräsident Peter Kummer nannte Hansjörg Walter „einer aus unseren Reihen“. Keine noch so teure Image-Kampagne des Kantons vermöge Art und Wesen der Thurgauerinnen und Thurgauer besser zu vermitteln wie Hansjörg Walter, der vielen Menschen ein Vorbild sei.
Nach der Ansprache Kummers wurden Walter und die Ehrengäste in Kutschen zum Marktplatz in Frauenfeld gefahren. In einem Festzelt wandte sich auch Sommaruga an die gut gelaunte Festgemeinde. Sie nannte Walter einen herzlichen Menschen und Politiker.
Walter war am Montag mit einem Glanzresultat zum „höchsten Schweizer“ gewählt worden. Der amtierende Schweizer Bauernpräsident ist seit 1999 Mitglied des Nationalrats. 2008 wurde er als Sprengkandidat wider Willen um ein Haar in den Bundesrat gewählt; es fehlte eine Stimme.
Festlicher Emfang auch für Altherr
Der neue Ständeratspräsident Hans Altherr (FDP) reiste mit einem Extrazug von Bern über St. Gallen in seinen Heimatkanton Appenzell, ebenfalls begleitet von Gästen aus Politik und Armee.
Vor der Weiterreise Nach Trogen AR nahm Altherr im Bahnhof St. Gallen Gratulationen der St. Galler Regierungspräsidentin und neuen Ständerätin Karin Keller-Sutter (FDP) entgegen. Keller sprach von einem „Freudentag“ für die Ostschweiz, zumal auch der Nationalrat für ein Jahr in Ostschweizer Hand sei.
Beim Festakt in der Kirche Trogen würdigte Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf den Ständeratspräsidenten als „echten Liberalen“ und als „offenen, kritischen Geist“, der still, aber wirkungsvoll politisiere.