Der australische Tennisprofi Nick Kyrgios wird am Masters-1000-Turnier in Schanghai seinem Ruf als Enfant terrible einmal mehr gerecht. Die ATP toleriert seine Unsportlichkeit nicht und büsst ihn. Während Kyrgios in knapp zwei Wochen sein Schweizer Debüt bei den Swiss Indoors geben will, stellt Rafael Nadal seine Teilnahme in Basel in Frage.
Der 21-Jährige, der am vergangenen Sonntag in Tokio seinen dritten ATP-Titel gefeiert hat, wurde zu einer Busse in der Höhe von 16’500 Dollar verurteilt, da er in Schanghai im Zweitrunden-Match gegen den Deutschen Mischa Zverev gegen den Verhaltenskodex verstossen hat. Für seinen Mangel an Einsatz müsse er 10’000 Dollar zahlen, für das Beschimpfen eines Schiedsrichters 5000 Dollar und für unsportliches Verhalten 1500 Dollar, teilte die ATP mit.
Kyrgios, aktuell die Nummer 14 der Weltrangliste, verlor die Partie in nur gerade 48 Minuten 3:6, 1:6. Für das Publikum war augenscheinlich, dass der talentierte Australier an diesem Tag keine Lust auf Tennis hatte. Mehrmals «schenkte» er seinem Gegner mit unmotivierten Aufschlägen oder Returns den Punkt.
Beim Matchball lief Kyrgios bereits zum Shakehands in Richtung Netz, als Zverev noch gar nicht zum finalen Schlag angesetzt hatte. Ausserdem legte sich Kyrgios vor dem letzten Game mit einem enttäuschten Zuschauer an.
Wiederholungstäter
Kyrgios war im August 2015 schon einmal zu einer Busse von 25’000 Dollar verurteilt worden, weil er während eines Matches in Montreal Stan Wawrinka und dessen Freundin beleidigt hatte.
An den Swiss Indoors vom 22. bis 30. Oktober wird Nick Kyrgios erstmals in der Schweiz auftreten. In der Entry List des mit 2,15 Millionen Euro dotierten Basler Turniers ist der Heisssporn aus Canberra hinter Stan Wawrinka, Rafael Nadel, Kei Nishikori, Milos Raonic, Marin Cilic und David Coffin geführt.
Gegen den Belgier Goffin holte Kyrgios am vergangenen Wochenende seinen ersten ATP-Turniersieg auf 500er-Niveau mit einem 4:6, 6:3, 7:5 im Endspiel von Tokio.
Swiss Indoors müssen um Nadal bangen
Bereits in der zweiten Runde von Schanghai fügte Rafael Nadal seiner von Verletzungen und Enttäuschungen geprägten Saison eine weitere frühe Niederlage bei. Danach kündigte er an, seinen Turnierplan für den Rest des Jahres überdenken zu wollen.
«Manchmal ist es keine Lösung, weiter zu spielen. Sondern zu stoppen und sich aufs Training zu konzentrieren. Eventuell ist die Gelegenheit, dies zu tun. Vielleicht spiele ich in zwei Wochen aber auch in Basel», erklärte Nadal.
Nadal, der vergangenes Jahr in Basel im Endspiel Sieger Roger Federer gegenüberstand, ist an den Swiss Indoors für den sogenannten Super Monday eingeplant und soll am 24. Oktober, nach dem Auftritt der walisischen Star-Mezzosopranistin Katherine Jenkins, um 18.45 Uhr in der St. Jakobshalle das Racket schwingen.
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