Die Schweiz erwartet am Samstag in Genf ein womöglich kompliziertes Spiel in der WM-Qualifikation gegen Lettland. Haris Seferovic weiss, wie man im Stade de Genève solche Spiele entscheidet.
Es war vor knapp vier Jahren in der WM-Qualifikation für die Endrunde in Brasilien. Die Schweiz lief gegen Zyperns Abwehrmauer vergeblich an. Das Spiel in Genf schien 0:0 zu enden. Wie schon drei Monate zuvor auswärts in Nikosia.
Dann kam Haris Seferovic rein, eingewechselt von Assistent Michel Pont, der den gesperrten Ottmar Hitzfeld als Coach ersetzte. Und in der Nachspielzeit schoss der damals 21-jährige Seferovic mit einem feinen Heber und nach Zuspiel von Xherdan Shaqiri den Treffer zum 1:0-Sieg. Das Tor zur WM war aufgestossen.
Ein kompliziertes und enges Spiel erwartet Seferovic auch am nächsten Samstag gegen Lettland. «Sie werden von Anfang an hinten stehen und auf Kontern hoffen», ist Seferovic sicher. Deshalb müsse man sich gut vorbereiten und auf den Gegner einstellen, um die kleinen Lücken zu finden und die wenigen Chancen zu nützen, so Seferovic. Aber der Stürmer von Eintracht Frankfurt ist sich sicher: «Wir können das. Wir haben einen Lauf und sind eine Mannschaft mit sehr hoher Qualität.»
Dass die Schweiz eher wenige Tore schiesst – in vier Spielen der WM-Qualifikation sieben weniger als Portugal -, ist im Team durchaus ein Thema. «Wir reden über das. Der Trainer ist sich dieser Schwäche bewusst.» Aber trainieren könne man die Effizienz vor dem gegnerischen Tor eher weniger, so Seferovic. «Wichtig ist allein, dass man früh ein Tor schiesst. Verwertet man die erste Chance, wird es bei der zweiten noch einfacher.»
Ob Seferovic letztlich der Stürmer ist, der zur ersten Schweizer Chance kommt, ist ungewiss. Weil er in Frankfurt wegen einer Sperre zuletzt vier Pflichtspiele in Folge verpasst hat, könnte er seinen Platz im Sturmzentrum an Josip Drmic verlieren.
Doch Seferovic ist optimistisch, spricht davon, dass er in Frankfurt in den letzten Wochen dafür zum Trainingsweltmeister aufgestiegen sei: «Der Trainer in der Nationalmannschaft setzt auf mich, das tut mir gut. So kann ich dann auch positiv in den Klub zurückkehren.» Seferovic ist überzeugt, dass es am Samstag wird wie vor vier Jahren: Schweizer Sieg, Seferovic als Torschütze. «Ich freue mich auf das Spiel, auf dieses Stadion und auf die Schweizer Fans.»
Er verschwendet keinen Gedanken daran, dass es so enden könnte wie bei seinem letzten Auftritt in Genf. Im letzten Mai verlor die Schweiz im Stade de Genève ein Testspiel gegen Belgien – und Seferovic flog in der Schlussphase wegen einer Schiedsrichterbeleidigung vom Platz.