Der Vertrag des österreichischen Nationalspielers galt ursprünglich für eine Saison. Weil der 32-Jährige eine gewisse Anzahl Spiele für den Schweizer Meister absolviert hat, verlängert sich das Papier bis Juni 2017 – beim FCB ist Marc Janko zur Ruhe gekommen, die in seiner Karriere oft gefehlt hatte.
Als der Blitz seiner Kamera die Interviewzone unter der Muttenzerkurve erhellte, bekam der österreichische Fotograf etwas zu hören. Er solle sich doch bitte so positionieren, dass er nicht die Aufnahmen seiner Berufskollegen störe, immerhin hätten diese auch ein Interesse an einem gelungenen Bild.
Es ist löblich, wie der Ordnungsdienst für den geregelten Ablauf sorgen wollte, auf diesen zuweilen chaotischen vielleicht 20 Quadratmetern. Aber dieser österreichische Fotograf, er hatte eben einen ganz speziellen Auftrag. Und der hiess: Marc Janko zu fotografieren, wie er den Mikrofonen der hiesigen Presselandschaft Auskunft gibt. Oder anders formuliert: festzuhalten, wie stark der österreichische Nationalspieler beim FC Basel im Fokus steht.
Die Szene spielte sich nach dem 4:2-Sieg gegen den FC St. Gallen ab. Und der Zufall wollte es, dass der Fotograf sich genau das Spiel ausgesucht hat, bei dem Janko zum ersten Mal im Basler Dress drei Tore erzielte. Er baute damit seinen Vorsprung in der Scorerliste der Super League aus und führt diese mit 16 Toren an.
Eine Klausel führt zur automatischen Verlängerung
16 Tore in 19 Einsätzen, 20 Treffer, wenn man den Schweizer Cup und die internationalen Spiele dazuzählt. Marc Janko ist der treffsicherste Basler und hat zudem sechs Tore vorbereitet. Der mediale Fokus liegt seit einer Weile also immer wieder auf dem 32-Jährigen.
Trainer Urs Fischer und Stürmer Marc Janko, das passt zusammen. Janko ist Fischers erste Wahl in der Sturmspitze. (Bild: Keystone/VALENTIN FLAURAUD)
Bis im Sommer 2016 war der 52-fache Nationalspieler (26 Tore) an den FC Basel gebunden. Diese Vertragslaufzeit ist seit Mittwoch überholt: Der Verein gibt bekannt, dass sich das Arbeitspapier aufgrund einer Klausel bis Sommer 2017 verlängert hat. Damit diese Klausel in Kraft trat, musste Janko auf eine gewisse Anzahl Einsätze kommen. Trainer Urs Fischer hat den 196 Zentimeter grossen Stürmer bisher 32 Mal auf das Feld geschickt. Wie viele Spiele der FC Basel vorausgesetzt hatte, will er auf Anfrage nicht bekannt geben.
Die bewegte Karriere – inklusive Einzeltraining
Der FC Basel hatte im Sommer 2015 neun frische Köpfe in die Mannschaft geholt, Trainer Fischer inklusive. Und Janko ist angesichts seiner statistischen Werte einer der wichtigsten Wechsel – zumal er ablösefrei vom australischen Sydney FC zum Schweizer Meister kam.
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Die Karriere führte ihn von Admira Wacker zum FC Salzburg, wo er in seiner letzten Saison der drittbeste Scorer Europas war. Das weckte Begehrlichkeiten, Twente Enschede sicherte sich die Dienste Jankos und von Holland wechselte er zum FC Porto.
In Portugal spielte Janko kaum, er kam auf zwölf Einsätze. Nach etwas mehr als einem halben Jahr wechselte er deswegen in die Türkei zu Trabzonspor, um dort ebenfalls nicht glücklich zu werden – am Ende durfte er nicht einmal mehr am Mannschaftstraining teilnehmen. Sydney und die australische A-League waren Jankos Ausweg.
Der FCB ist die nächste Station in Jankos bewegter Karriere. Und momentan sieht es so aus, dass Basel als harmonische Zeit in diese Karriere eingehen wird – eine erfolgreiche ist es bereits.
Jubelnd im Kreise seiner Mannschaftskameraden: Marc Janko zwischen Luca Zuffi (links) und Birkir Bjarnason. (Bild: Keystone/IAN LANGSDON)
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Marc Jankos Leistungsdaten in der Saison 2015/16