HARMOS-Start in Basel bringt zahlreiche Neuerungen

1285 Basler Schülerinnen und Schüler besuchen seit Montag eine der neuen fünften Primarschulklassen, die im Zuge der HARMOS-Reform geschaffen wurden. Die Orientierungsschule (OS) läuft nun aus.

Die Lehrer wollen keine Rangierung ihrer Schulen (Archiv) (Bild: sda)

1285 Basler Schülerinnen und Schüler besuchen seit Montag eine der neuen fünften Primarschulklassen, die im Zuge der HARMOS-Reform geschaffen wurden. Die Orientierungsschule (OS) läuft nun aus.

Die neuen «Fünftlemer» erklären teils die markante Zunahme (+256 Kinder gegenüber Vorjahr) auf insgesamt 6503 Primarschulkinder in Basel-Stadt per Montag, dies gemäss provisorischen Statistiken. Weil die Primar mit HARMOS von vier auf sechs Jahre verlängert wird, dürfte diese Zahl im kommenden August nochmals klar ansteigen.

Im Gegenzug fällt neu das bisherige erste Schuljahr der OS weg. Damit fällt die OS-Schülerzahl um 1307 Kinder auf insgesamt 2473. Letztjährige OS-Erstklässler können jedoch ihr zweites und drittes OS-Jahr noch plangemäss absolvieren, wie Erziehungsdirektor Christoph Eymann am Montag vor den Medien sagte.

Kindergärten besuchen nun 2906 Kinder (+155) im Kanton, davon 1510 (+113) in den ersten Klassen – letztere machten sich am Montag zum ersten Mal auf den Schulweg. Laut Eymann waren die meisten der heuer 60 Schulbaustellen zum Schulbeginn fertig; vereinzelt habe es Verspätungen gegeben, etwa bei Fussgängerstreifen wegen der Sommerhitze.

Neu Leistungs-Check

Die schweizweite HARMOS-Reform bringt wie angekündigt allerhand Veränderungen in den Schulalltag, in Basel-Stadt wegen bisherigen Spezialfällen mehr als andernorts. So müssen in Verlauf der nächsten Jahre 750 Lehrpersonen ihren Arbeitsplätze wechseln. Neu ist unter anderem Englisch in der fünften Primarklasse und ein neues Beurteilungssystem. Die bisherigen 17 Verordnungen zu letzterem wurden in einer einzigen gebündelt.

Neu ist auch ein so genannter «Leistungs-Check» in der Nordwestschweiz in der 3. und 6. Primarklasse sowie in der 2. und 3. Sekundarschulklasse: Dieser – erstmals im September – dient der individuellen Standortbestimmung, kommt aber nicht ins Zeugnis. Auch gebündelte Schulhaus-Ergebnisse sollen nicht publiziert werden.

Am Gymnasium werden Zweitklässler Ende Schuljahr erstmals nach Leistung aufgeteilt: Die einen können danach in drei Jahren die Matur machen, die anderen in vier Jahren. Neu müssen ferner Kinder mit ungenügenden Deutschkenntnissen im Jahr vor dem Kindergarten wöchentlich zwei halbe Tage geeignete Deutschkurse besuchen.

Unter dem Strich ist die Schülerzahl an baselstädtischen Volksschulen um gut 200 Kinder auf 13’940 Kinder angestiegen. Der Trend hat sich schon im Vorjahr abgezeichnet und soll laut den Behörden in den nächsten Jahren anhalten.

Mit dem Schulbeginn nach den diesjährigen Sommerferien ist die HARMOS-Reform Realität geworden, aber noch nicht fertig. Eymann kündigte weitere fünf Jahre mit Umbauten, Lehrerwechseln und Planungsaufwand an. Er bat Lehrerschaft und Eltern um Toleranz; im Vordergrund stehe in der Praxis immer der Unterricht.

Nächster Artikel