Die US-Lobbyorganisation National Rifle Association (NRA) hat für ihre Forderung nach mehr bewaffneten Wachen an Grundschulen harsche Kritik geerntet.
„Sie haben eine paranoide, verstörende Vision eines noch gefährlicheren und noch gewalttätigeren Amerikas gezeigt, in dem jeder bewaffnet und kein Ort mehr sicher ist“, sagte der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg am Freitag. Der parteilose Politiker plädiert seit Jahren für schärfere Waffengesetze.
Die stellvertretende Direktorin des Anti-Waffen-Gruppe Code Pink, Medea Benjamin, warf der NRA Realitätsverweigerung vor: „Sie haben die Schuld für die Gewalt auf alle möglichen Dinge geschoben – nur nicht auf die Waffen selbst.“
Eine Woche nach dem Massaker an einer Grundschule in der US-Kleinstadt Newtown mit 26 Toten hatte die Waffenlobby auf einer seltenen Pressekonferenz mehr bewaffnete Wachen an Schulen als Lösung für das Gewaltproblem präsentiert. Zugleich machte die NRA auch Medien und sogenannte Ballerspiele für die Tat verantwortlich.
Für Sicherheit an den Schulen müssten bewaffnete Polizisten sorgen. „Das einzige, was einen Bösewicht mit einer Waffe stoppt, ist ein guter Mensch mit einer Waffe“, sagte NRA-Chef Wayne LaPierre.
US-Präsident Barack Obama stärkte hingegen den Befürwortern eines strengeren Waffenrechts den Rücken. Eine Kommission unter Leitung von Vize-Präsident Joe Biden soll in den nächsten Wochen Vorschläge unterbreiten, wie solche Gewalttaten künftig verhindern werden könnten.