Während der Uhrenmesse Baselworld ist die Smartwatch in aller Munde. Elmar Mock, ein Miterfinder der Plastikuhr Swatch, kritisiert die dreijährige Verspätung der Schweizer Uhrenbranche bei diesem technischen Umbruch. Das werde im mittleren Preissegment Stellen kosten.
Die Smartwatches stellten zum einen eine Konkurrenz zum mittleren Segment bei den klassischen Uhren dar. Zum anderen lockten sie eine ganz neue Kundschaft in die Uhrenläden, die bisher nichts am Handgelenk trage und nur das Smartphone nutze, sagte Mock in einem Interview mit der Zeitung «Le Temps».
Für ihn könnte der Einbruch bei den mittelpreisigen Uhren 10 bis 20 Prozent betragen. Und dann stünden dann schnell 500 bis 2000 Stellen auf dem Spiel, warnte Mock.
Rolex, Breguet oder Patek Philippe seien zwar nicht von der Entwicklung betroffen. Die Swatch Group jedoch habe den Technologieumschwung verpasst, sagte Mock. Die Uhrenfirmen wiederholten denselben Fehler wie vor 40 Jahren mit der Quarzuhr, die sie als elektronisches Spielzeug ohne Zukunft abtaten.
Gewisse Uhrenindustrielle verkannten, dass die Smartwatches nicht nur die Zeit anzeigten, sondern die Menschen untereinander vernetzten. Alles sei aber noch nicht verloren, auch wenn die Schweiz die neue Technologie nicht als erste auf den Markt bringe.