Nico Rosberg gewinnt zum dritten Mal in Serie den Grand Prix von Monaco. Er siegt vor Sebastian Vettel und WM-Leader Lewis Hamilton.
Eine für viele völlig unverständliche Massnahme entschied den sechsten Grand Prix der Saison. Der von der Pole-Position gestartete Hamilton war souverän auf dem Weg zu seinem zweiten Triumph in Monte Carlo nach 2008 und führte 15 Runden vor Schluss mit rund 15 Sekunden Vorsprung. Doch den 37. GP-Triumph des 30-Jährigen, der vergangene Woche seinen Vertrag um drei Jahre verlängert hatte, vermasselte das Team, indem es den Weltmeister bei der einzigen Safety-Car-Phase zu einem – unnötigen – zweiten Reifenwechsel an die Boxen befahl.
Die Neutralisation hatte der erst 17-jährige Holländer Max Verstappen im Toro Rosso-Renault ausgelöst, als er beim Überholmanöver von Romain Grosjean im Lotus-Mercedes in der Sainte-Dévote-Kurve in die Leitplanken donnerte. Hamilton büsste seinen Vorsprung an den Boxen ein und kam Sekundenbruchteile hinter Rosberg und Sebastian Vettel im Ferrari wieder auf die Strecke zurück.
Trotz frischer Reifen war auf dem 3,337 km langen Strassenlabyrinth ein Überholen nicht mehr möglich und der WM-Leader, der noch mit 126:116 Punkten gegenüber Rosberg in der Gesamtwertung führt, überquerte sechs Sekunden hinter dem Sieger und 1,5 Sekunden hinter Vettel die Ziellinie.
Der 29-jährige Rosberg gab nach seinem 10. GP-Triumph im 172. Rennen zu, dass der Sieg «sehr glücklich» zustande kam. Der Deutsche, der nach seinem Erfolg vor zwei Wochen in Spanien erstmals zwei Rennen in Serie gewinnen konnte, schaffte so in seiner Wahlheimat wie Graham Hill den Hattrick. Nur Ayrton Senna mit fünf Siegen in Serie in den Jahren 1989 bis 1993 war noch konstanter.
Zum fünften Mal im sechsten Saison-Rennen standen mit Rosberg, Hamilton und dem Wahl-Thurgauer Vettel, der das Rennen in Malaysia gewonnen hatte, die gleichen drei Fahrer auf dem Podest. Dahinter klassierten sich das Red-Bull-Duo Daniil Kwjat und Daniel Ricciardo vor Kimi Räikkönen im Ferrari und Sergio Perez im Force India-Mercedes. Mit Rang 8 erreichte Jenson Button die ersten WM-Punkte in dieser Saison für McLaren-Honda.
Ein Erfolgserlebnis gab es an der Côte d’Azur für Sauber-Ferrari, das in der letzten punktelosen Saison nach Fahrfehlern von Adrian Sutil und Esteban Gutierrez in Monte Carlo «sichere» WM-Punkte verschenkt hatte. Nach zwei Nullern in Bahrain und Spanien gewann der Hinwiler Rennstall dank Felipe Nasr zwei WM-Punkte. Der 22-jährige Brasilianer, der nach den Strafen im Qualifying gegen Carlos Sainz (Toro Rosso-Renault, Start aus der Boxengasse nach Missachtung der Waage) und Romain Grosjean (Rückversetzung um fünf Plätze nach Getriebewechsel) von Rang 14 losfahren durfte, wurde Neunter.
Nasrs Teamkollege Marcus Ericsson brachte der (private) Besuch des schwedischen Königspaares Carl Gustaf und Silvia kein Glück; der 24-Jährige beendete das Rennen im 13. Rang. Sauber reist damit mit 21 Punkten und Rang 5 in der Teamwertung zum nächsten Rennen am 7. Juni nach Montreal zum GP von Kanada. Der Vorsprung auf Force India-Mercedes beträgt vier Zähler. Lotus-Mercedes liegt fünf, Toro Rosso-Renault sechs Zähler hinter Sauber zurück.
Monte Carlo. Grand Prix von Monaco (78 Runden à 3,337 km/260,286 km): 1. Nico Rosberg (De), Mercedes, 1:49:18,420 (142,874 km/h). 2. Sebastian Vettel (De), Ferrari, 4,456 Sekunden zurück. 3. Lewis Hamilton (Gb), Mercedes, 6,053. 4. Daniil Kwjat (Russ), Red Bull-Renault, 11,965. 5. Daniel Ricciardo (Au), Red Bull-Renault, 13,608. 6. Kimi Räikkönen (Fi), Ferrari, 14,345. 7. Sergio Perez (Mex), Force India-Mercedes, 15,013. 8. Jenson Button (Gb), McLaren-Honda, 16,063. 9. Felipe Nasr (Br), Sauber-Ferrari, 23,626. 10. Carlos Sainz (Sp), Toro Rosso-Renault, 25,056. 11. Nico Hülkenberg (De), Force India-Mercedes, 26,232. 12. Romain Grosjean (Fr/Sz), Lotus-Mercedes, 28,415. 13. Marcus Ericsson (Sd), Sauber-Ferrari, 31,159. 14. Valtteri Bottas (Fi), Williams-Mercedes, 45,789. 15. eine Runde zurück: Felipe Massa (Br), Williams-Mercedes. 16. zwei Runden zurück: Roberto Merhi (Sp), Manor-Ferrari. 17. Will Stevens (Gb), Manor-Ferrari. – 20 Fahrer gestartet, 17 klassiert. – Schnellste Runde: Ricciardo (74.) mit 1:18,063 (154,030 km/h). – Ausgeschieden: Pastor Maldonado (Ven), Lotus-Mercedes; Fernando Alonso (Sp), McLaren-Honda; Max Verstappen (Ho), Toro Rosso-Renault.
WM-Stand (6/19). Fahrer: 1. Hamilton 126. 2. Rosberg 116. 3. Vettel 98. 4. Räikkönen 60. 5. Bottas 42. 6. Massa 39. 7. Ricciardo 35. 8. Kwjat 17. 9. Nasr 16. 10. Grosjean 16. 11. Perez 11. 12. Sainz 9. 13. Hülkenberg 6. 14. Verstappen 6. 15. Ericsson 5. 16. Button 4. – Teams: 1. Mercedes 242. 2. Ferrari 158. 3. Williams-Mercedes 81. 4. Red Bull-Renault 52. 5. Sauber-Ferrari 21. 6. Force India-Mercedes 17. 7. Lotus-Mercedes 16. 8. Toro Rosso-Renault 15. 9. McLaren-Honda 4.