Hauptpost in der Innenstadt steht vor Schliessung

Die Post prüft die Schliessung einer weiteren Filiale in Basel. Aber nicht irgendeine, sondern die «Hauptpost» in der Innenstadt.

Die Hauptpost heisst bald nur noch so, eine Post-Filiale soll es bald nicht mehr geben.

(Bild: Jürg Zimmermann)

Die Post prüft die Schliessung einer weiteren Filiale in Basel. Aber nicht irgendeine, sondern die «Hauptpost» in der Innenstadt.

Der Hauptpost an der Rüdengasse bei der Freien Strasse droht das Aus: Wie die Post mitteilt, wird die Schliessung dieser Poststelle geprüft.

«Die Post reagiert auf die veränderten Kundenbedürfnisse und überprüft ihr Poststellennetz kontinuierlich. Dies gilt auch für die Poststelle Basel 1 Rüdengasse, deren Kundenfrequenzen und Aufgabemengen seit Jahren deutlich abnehmen», heisst es in der Mitteilung. Die Poststelle sei stark defizitär.

Die Post ist der Ansicht, dass die drei Postfilialen Spalen, Elisabethen und St. Clara in der Innenstadt ausreichen würden. «Für die Post steht deshalb die Aufhebung der immer weniger genutzten Postfiliale Basel 1 an der Rüdengasse im Vordergrund.» Die Filiale an der Rüdengasse gibt es seit 1853 – das Gebäude steht unter Denkmalschutz und ist in privatem Besitz.

Die Post sei derzeit mit den Behörden im Gespräch über die künftige Postversorgung in der Innenstadt. Im Dialog stehe man auch mit dem Gewerbeverband und dem Verein Pro Innerstadt Basel.

«Entscheide sind bisher noch keine gefallen. Die Post möchte sich die notwendige Zeit nehmen, um die Gespräche mit Behörden und den lokalen Interessengruppen zu führen, bevor sie konkrete Entscheidungen trifft», heisst es weiter. Sobald alle offenen Punkte geklärt seien, wolle die Post informieren. Die Umsetzung ist für die zweite Hälfte 2018 geplant.

Quartiervereine enttäuscht

Die Post betont, dass «den Kunden in der Stadt Basel weiterhin eine grosse Anzahl an Postfilialen» zur Verfügung stehen wird. Sie prüft derzeit Alternativen für Privat- und Geschäftskunden. So etwa «eine bediente Annahmestelle für Geschäftskunden, ein angepasstes Postfachangebot, eine oder zwei Postagenturen für Privatkunden sowie weiterhin ein Angebot an Postomaten mit Aus- und Einzahlfunktionen».

Die Neutralen Quartiervereine Basels zeigen sich enttäuscht über die geplante Schliessung der Hauptpost. So gehöre eine zentrale Poststelle zu einer Stadt, teilen die Quartiervereine mit. Zudem seien für ältere Personen kurze Wege ein «sehr grosses Bedürfnis». Die Quartiervereine verlangten die Weiterführung der Hauptpost.

Matthias Böhm, Geschäftsführer von Pro Innerstadt, kann den Unmut der Basler Bevölkerung verstehen. «Meine erste Reaktion war: Das darf doch nicht wahr sein! Man muss aber auch den Tatsachen ins Auge sehen: Das Verhalten der Postkunden ändert sich – die Post steht vor Herausforderungen.» Wichtig sei nun, dass man ein zeitgemässes Angebot finde – wie dieses aussehen könne, müsse man herausfinden. «Keine Sorgen müssen wir uns aber machen, dass die Liegenschaft nach einem allfälligen Auszug der Post leer bleibt», sagt Böhm.

» Zurück an den Absender: Kanton lässt «Hauptpost»-Entscheid prüfen

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