Hauptquartier der Zeitung der Muslimbruderschaft geschlossen

Die ägyptischen Behörden haben zwei Tage nach dem faktischen Verbot der Muslimbruderschaft das Hauptquartier der Zeitung der islamistischen Organisation geschlossen. Die Polizei stürmte in der Nacht zum Mittwoch die Zentrale der «Freiheit und Gerechtigkeit».

Zerstörtes Hauptquartier der Muslimbrüder in Kairo (Archiv) (Bild: sda)

Die ägyptischen Behörden haben zwei Tage nach dem faktischen Verbot der Muslimbruderschaft das Hauptquartier der Zeitung der islamistischen Organisation geschlossen. Die Polizei stürmte in der Nacht zum Mittwoch die Zentrale der «Freiheit und Gerechtigkeit».

Die Einrichtung wurde beschlagnahmt. «Wir, die Journalisten der Zeitung, verurteilen die Sicherheitskräfte dafür, dass sie das Hauptquartier geschlossen haben», teilte die Muslimbruderschaft auf ihrer Facebook-Seite mit. Aus Sicherheitskreisen hiess es, dem Blatt werde die Anstiftung zu Gewalt und Terrorismus vorgeworfen.

Daher habe ein Gericht die Aktion angeordnet. Die Zeitung, die den gleichen Namen trägt wie der politische Arm der Muslimbruderschaft, hatte den Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi als Militärputsch gegen eine gewählte Regierung bezeichnet und sich dafür eingesetzt, ihn rückgängig zu machen.

Seit dem Sturz Mursis Anfang Juli ist der Druck auf die Muslimbruderschaft massiv gestiegen. Zahlreiche ihrer Mitglieder wurden verhaftet oder getötet. Viele der 50 Journalisten der Zeitung mussten heimlich arbeiten, um einer Festnahme zu entgehen.

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