Wegen einer Explosion in einem Mehrfamilienhaus in Pratteln muss sich ein heute 56-jähriger Mann vor dem Strafgericht Baselland verantworten. Er habe sich mit Gas aus dem Herd vergiften, aber niemanden sonst gefährden wollen, sagte er am Montag zum Prozessauftakt.
An einem Samstagmittag im April 2012 liess eine starke Explosion das Pratteler Längi-Quartier am Rhein erzittern, und zwei Stockwerke eines Wohnblocks stürzten ein. Acht Personen wurden verletzt; der Sachschaden wird auf 3,4 Mio. Franken beziffert. Zwei verschüttete Personen wurden erst Stunden später von Suchhunden gefunden.
«Das war ein Unfall», sagte nun der Angeklagte. Wegen Problemen bei der Arbeit als Restaurantkoch und mit Schulden habe er sich das Leben nehmen wollen, jedoch nicht mit einer Explosion. Diese sei passiert, als er das erfolglose Unterfangen bereits aufgegeben, aber offenbar seine Wohnung nicht genügend gelüftet habe.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vorsätzliche oder fahrlässige Verursachung einer Explosion, Körperverletzung und weitere Delikte vor. Ein Gas-Experte nannte seine Erklärungen plausibel. Ein Psychiater sprach von «sehr konsistenten» Erklärungen; Mobbing hätte den auf seine Arbeit Fokussierten suizidal werden lassen können.