Eine dreijährige Untersuchung der Baselbieter Trinkwasserversorgung bringt den Wasserversorgern Hausaufgaben: Zum einen drängt der Kanton zu grösseren Verbünden, zum anderen drängen sich technische Anpassungen und spezifische Kontrollen auf. Für Wasser aus der Hard wird eine zusätzliche Reinigungsstufe angeregt.
Das Baselbieter Amt für Umweltschutz und Energie (AUE) und das Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (ALV) hatten zusammen mit dem ETH-Wasserforschungsinstitut EAWAG und weiteren Schweizer Experten die Strukturen untersucht. Am Montag stellten die Behörden Ergebnisse und Schlussfolgerungen daraus vor.
Die Trinkwasserproduktion sei sicher, bilanziert ein Communiqué. Allerdings seien Spuren aus der Siedlungsentwässerung und der Landwirtschaft festzustellen. Zudem erschwerten kleinräumige Strukturen den Grundwasserschutz und die Sicherheit. Empfohlen wird, dass sich kleine ländliche Versorger zusammentun.
Der löchrige Kalkuntergrund im Baselbieter Jura mache bessere Kontrollen der mikrobiologischen Belastungen nötig, speziell im oberen Kantonsteil, heisst es weiter. Je nach Belastung sei eine Aufbereitung des Wassers nötig. Flussnahe Wasserfassungen erforderten zudem einen strengen Vollzug der Gewässerschutzgesetzgebung.
Im Hardwald, wo mittels eingepumptem Rheinwasser durch den Boden gefiltertes Trinkwasser hergestellt wird, stellt die Untersuchung zwei Herausforderungen fest: Der so genannte «Trinkwasserberg», der etwa Verunreinigungen aus nahen Deponien fernhalten soll, wirke im Westen der Hard schwächer. Die Hardwasser AG solle daher ihr Prozedere optimieren.
Das Unternehmen mit Sitz in Birsfelden könnte überdies mit einer zusätzlichen Oxidationsanlage mit Ozon, UV-Licht und Wasserstoffperoxid die Betriebsdauer ihrer bestehenden Aktivkohlefilter optimieren.