HC Lugano verspielt 2:0-Führung und gewinnt dennoch 5:4

Der Playoff-Final zwischen Lugano und Bern ist lanciert. Lugano führt gegen Bern nach 18 Minuten 2:0, gerät 2:3 in Rückstand, setzt sich aber noch 5:4 durch. Spiel 2 findet am Dienstag in Bern statt.

Linus Klasen, der Topskorer, führt Lugano im ersten Playoff-Final zum Sieg (Bild: sda)

Der Playoff-Final zwischen Lugano und Bern ist lanciert. Lugano führt gegen Bern nach 18 Minuten 2:0, gerät 2:3 in Rückstand, setzt sich aber noch 5:4 durch. Spiel 2 findet am Dienstag in Bern statt.

Das Siegtor zum 5:4 gelingt in der 51. Minute Gregory Hofmann. Die grosse Figur des ersten Finalspiels war indessen der Schwede Linus Klasen, der die ersten beiden Tore des HC Lugano erzielte und ein weiteres Tor vorbereitete.

Die vorentscheidende Phase spielte sich in der Schlussphase des zweiten Abschnitts ab. Im zweiten Drittel dominierte der SC Bern das Geschehen, verspielte aber die 3:2-Führung unmittelbar vor der zweiten Pause innerhalb von 71 Sekunden. Das 4:3 gelang Damien Brunner, wie Klasen zweifacher Torschütze, 1,6 Sekunden vor der zweiten Pause. Beide Teams erzielten je drei Tore im Powerplay.

Die 7800 Zuschauer in der ausverkauften Resega erlebten aber 60 Minuten lang ein Wechselbad der Gefühle, das verdeutlicht der verrückte Spielverlauf: 2:0, 2:3, 4:3, 4:4, 5:4. Zum Spektakel passte auch: Das Siegestor von Hofmann fiel ausgerechnet in eine der stärksten Phasen des SC Bern hinein. Die beste Chance zum 5:5 vergab kurz vor Schluss Cory Conacher, der aus kurzer Distanz an Elvis Merzlikins scheiterte.

Die 2:0-Führung von Lugano nach dem ersten Abschnitt war insgesamt in Ordnung gegangen. Beide Tore zum 2:0 erzielte der exzellente aufgelegte Klasen. In der 6. Minute traf der Schwede nach einem Abpraller, in der 18. Minute reüssierte er in doppelter Überzahl nach einer herrlichen Einzelaktion. Klasen hatte auch beim 3:3 seinen Stock im Spiel, womit er in diesen Playoffs nun 16 Skorerpunkte (5 Tore) erzielt hat.

Die Berner, die im Viertelfinal gegen Qualifikationssieger ZSC Lions (4:0) und im Halbfinal gegen den letztjährigen Schweizer Meister Davos (4:1) nur eine Niederlage erlitten hatten, liessen sich durch den Rückstand nicht entmutigen. Im Gegenteil: Die Gäste setzten die Tessiner im zweiten Drittel mit aggressivem Forechecking unter Druck, was sich auszahlte. Hatte der SCB in den ersten neun Partien in diesen Playoffs sechs Tore im Powerplay erzielt, traf er nun gleich dreimal mit einem Mann mehr.

Für zwei Tore zeichnete Ramon Untersander verantwortlich. Beim 1:2 (24.) stand der Verteidiger goldrichtig, nachdem Patrick Roy zuvor nur den Pfosten getroffen hatte. Beim 3:2 traf er mit einem Weitschuss. Untersander unterstrich damit seine Topform; in den letzten 19 Spielen hat er nicht weniger als sieben Tore und zwölf Assists realisiert. Das 2:2 schoss Conacher (27.), der in der elften Minute nur die Latte getroffen hatte. Kurz davor hatte Max Lapierre die grosse Chance zum 3:1 vergaben, er scheiterte solo vor Jakub Stepanek. In der 45. Minute vergab der Kanadier eine ausgezeichnete Möglichkeit zum 5:3.

Am Dienstag im zweiten Spiel in Bern wird mit Sicherheit eine Serie reissen. Der SCB hat bislang in diesen Playoffs sämtliche Heimspiele gewonnen, Lugano war auswärts nie zu bezwingen. Für weiteres Spektakel dürfte also gesorgt sein.

Telegramm:

Lugano – Bern 5:4 (2:0, 2:3, 1:1)

7800 Zuschauer (ausverkauft). – SR Vinnerborg/Wiegand, Borga/Kaderli. – Tore: 6. Klasen (Chiesa, Pettersson) 1:0. 18. Klasen (Pettersson, Brunner/Ausschlüsse Gian-Andrea Randegger, Conacher) 2:0. 24. Untersander (Roy, Ebbett/Ausschluss Fazzini) 2:1. 27. Conacher (Ebbett, Roy/Ausschluss Furrer) 2:2. 31. Untersander (Roy, Ebbett/Ausschluss Klasen) 2:3. 39. Brunner (Martensson, Klasen/Ausschlüsse Helbling, Conacher) 3:3. 40. (39:58) Brunner (Martensson, Pettersson/Ausschluss Conacher) 4:3. 48. Scherwey (Plüss, Stepanek) 4:4. 51. Hofmann (Bertaggia) 5:4. – Strafen: je 6mal 2 Minuten. – PostFinance-Topskorer: Klasen; Conacher.

Lugano: Merzlikins; Hirschi, Kparghai; Chiesa, Furrer; Ulmer, Vauclair; Walker, Sannitz, Lapierre; Pettersson, Martensson, Klasen; Brunner, Hofmann, Bertaggia; Fazzini, Dal Pian, Reuille.

Bern: Stepanek; Jobin, Untersander; Helbling, Gerber; Flurin Randegger, Blum; Kreis; Bodenmann, Ebbett, Moser; Conacher, Roy, Rüfenacht; Reichert, Plüss, Scherwey; Alain Berger, Pascal Berger, Gian-Andrea Randegger.

Bemerkungen: Lugano ohne Stapleton (überzähliger Ausländer), Kienzle, Steinmann und Morini. Bern ohne Luca Hischier, Bergenheim, Bührer, Kobasew, Kousa (alle verletzt), Krueger (gesperrt) und Smith (überzähliger Ausländer). – Pfosten/Lattenschüsse: 11. Conacher, 24. Roy. – Bern ab 58:58 ohne Goalie. – Timeout Bern (60.).

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