Die heftigen Gewitter vom Montagabend im Tessin haben zu Überschwemmungen und Stromausfällen geführt. In Bellinzona standen mehrere Keller unter Wasser, und im Onsernone-Tal in der Nähe von Locarno geriet wegen eines Blitzschlages ein Stück Wald in Brand.
Im Strassentunnel Mappo-Morettina eingangs Locarno fiel am Dienstagmorgen von 5.30 bis 6 Uhr der Strom aus. Der Stromausfall im Tunnel war laut der Tessiner Polizei auf das Gewitter zurückzuführen, das nach 22 Uhr über dem Südkanton niederging. Kurz nach 6 Uhr ging das Licht im Tunnel wieder an.
In Bellinzona und in Cadenazzo pumpte die Feuerwehr mehrere überschwemmte Keller aus. Die Region Lugano wurde von Hagel und starken Windböen heimgesucht. Schäden wurden aber nicht verzeichnet.
Wegen eines Blitzschlages geriet im Onsernone-Tal oberhalb von Locarno am Montagabend ein Stück Wald in Brand, wie die Feuerwehr der Stadt Locarno am Dienstag mitteilte. Weil es schon spät am Abend und der betroffene Hang steil war, musste zum Löschen ein Helikopter eingesetzt werden.
Dieser konnte allerdings erst am frühen Dienstagmorgen zum ersten Flug starten. Kurz nach 9 Uhr war der Waldbrand unter Kontrolle. Weil am Dienstag grosse Hitze erwartet wurde, musste die Feuerwehr das Waldstück den Tag über weiterhin im Auge behalten.
Der Wetterdienst Meteomedia mass in Lugano Böen von rund 78 km/h, auf den Brissago-Inseln wurden gar Windspitzen von 93 km/h erreicht. In Bellinzona fielen in einer Stunde 32 Liter Regen pro Quadratmeter, in Lopagno ergossen sich innert 50 Minuten gar 40 Liter auf einen Quadratmeter.
Zudem wurden zwischen 21 und 23 Uhr rund um Locarno, Lugano und Bellinzona mehr als 250 Blitze gezählt.