Die ukrainische Armee hat ihren Einsatz gegen prorussische Separatisten im Osten des Landes nach Angaben der Führung in Kiew verstärkt. Bei Gefechten nahe Lugansk soll es mehrere Tote gegeben haben. Bislang kamen bei Kämpfen in der Ostukraine 181 Menschen ums Leben.
Nahe der ostukrainischen Stadt Sewerodonezk bei Lugansk seien am Dienstag mehrere Separatisten getötet worden, sagte Übergangspräsident Alexander Turtschinow vor dem Parlament in der Hauptstadt. In Lugansk selbst war die Lage nach Angaben der ukrainischen Grenztruppen ruhig.
Die prorussischen Separatisten in der Ostukraine berichteten derweil am Dienstag von neuen schweren Luftangriffen der ukrainischen Streitkräfte mit Kampfflugzeugen und Helikoptern.
Das Dorf Semjonowka nahe der Grossstadt Slawjansk sei am Dienstag unter Beschuss genommen worden, teilte der Anführer der Aufständischen, Wjatscheslaw Ponomarjow, der Nachrichtenagentur Interfax mit. Es habe mehrere Tote und Verletzte gegeben. Unabhängige Angaben dazu lagen nicht vor.
Der vorläufige ukrainische Innenminister Arsen Awakow berichtete am Dienstag von «sehr heftigen Schusswechseln» in Slawjansk. Er rief die Bevölkerung in den betroffenen Gegenden im Osten der Ukraine dazu auf, sich zu schützen und zu Hause zu bleiben.
Bislang 181 Tote bei Kämpfen
Bei den Kämpfen in der Ostukraine seien bisher 181 Menschen ums Leben gekommen, darunter 59 Soldaten, sagte Generalstaatsanwalt Oleg Machnizki in Kiew. 293 Menschen seien in den Gebieten Lugansk und Donezk verletzt worden. Die Separatisten werfen den ukrainischen Behörden vor, die wahre Zahl der Opfer zu verschleiern. Sie sprechen von Hunderten Toten und Verletzten.
Am Montag hatten etwa 500 prorussische Kämpfer in einer der bislang grössten Offensiven der Separatisten ein Lager ukrainischer Grenzsoldaten am südlichen Stadtrand von Lugansk angegriffen. Dabei wurden nach Regierungsangaben mindestens fünf Aufständische getötet und acht Soldaten verletzt.