Wegen heftiger Regenfälle kann das Qualifying zum GP der USA in Austin nicht wie geplant am Samstag durchgeführt werden. Es soll nun am Renntag nachgeholt werden.
Das Vorspiel zur möglichen WM-Entscheidung in der Formel 1 wurde durch chaotisches Wetter über Texas stark beeinflusst. Nach der Absage des zweiten freien Trainings am Freitag war die Qualifikation zum Grand Prix der USA am Samstag zunächst sechsmal um jeweils eine halbe Stunde verschoben worden, ehe die Rennleitung entschied, die Zeitenjagd auf den Renntag zu verlegen.
Der Grund hierfür waren sintflutartige Regenfälle ohne Unterbrechung und heftige Winde in Austin, verursacht durch Ausläufer des Hurrikans Patricia. Das Qualifying soll am Sonntag um 15.00 Uhr Schweizer Zeit nachgeholt werden – also fünf Stunden vor Beginn des viertletzten Saisonrennens. Für den Renntag ist nur eine Regenwahrscheinlichkeit von 40 Prozent vorhergesagt.
Eine Qualifikation und ein Rennen innerhalb weniger Stunden gab es zuletzt Mitte März 2013 in Melbourne (Au), nachdem die Zeitenjagd tags zuvor nach dem ersten Teil wegen heftigen Regens hatte abgebrochen werden müssen. Im Oktober 2010 in Suzuka musste das Qualifying zum Grand Prix von Japan gar komplett am Renntag nachgeholt werden.
Hamilton im freien Training voran
Im Gegensatz zum Qualifying konnte am Samstag immerhin das dritte freie Training ausgetragen werden. Anders als oftmals sonst waren sämtliche Fahrer sofort bemüht, eine schnelle Runde zu absolvieren. Denn sollte auf dem Circuit of the Americas auch am Sonntag kein Qualifying ausgetragen werden können, wird auf das Resultat des letzten freien Trainings zurückgegriffen, um die Startaufstellung für das Rennen festzulegen. So ist es in Artikel 36.2. des sportlichen Regelwerks für die Formel 1 festgeschrieben.
Die Bestzeit auf der nassen Strecke ging einmal mehr auf das Konto von Lewis Hamilton. Der 30-jährige Mercedes-Fahrer aus England war um 0,863 Sekunden schneller als Sebastian Vettel (Ferrari), Dritter mit einer knappen Sekunde Rückstand wurde Vettels deutscher Landsmann Nico Hülkenberg im Force India-Mercedes. Die Sauber-Fahrer Marcus Ericsson und Felipe Nasr kamen derweil nicht über die Ränge 15 und 19 hinaus. Nasr absolvierte am Samstag die ersten Runden auf dem Circuit in Texas, nachdem im ersten freien Training der italienische Ersatzfahrer Raffaele Marciello zum Einsatz gekommen war.
Ein Sieg vor seinem deutschen Mercedes-Teamkollegen Rosberg oder jedem anderen Fahrer ausser Vettel in Austin – und Hamilton ist der WM-Titel nach dem Grand Prix der USA bereits nicht mehr zu nehmen. Der zweimalige Champion aus Grossbritannien würde dergestalt in die erlesene Riege der dreifachen Weltmeister aufsteigen. Er wäre überdies der erste britische Fahrer, der einen WM-Titel erfolgreich verteidigen kann.