Heikle Frage: Wer darf in den neuen Park?

Während das St. Johann um eine Rheinuferpromenade bis Frankreich bereichert wird, entsteht neben der Dreirosenbrücke eine neue Parkanlage. Wer daran seine Freude haben darf, ist ein anderes Thema. Im Sommer sitzt man in Basel gerne nahe am Rhein und versucht dort, das friedliche Nichtstun zu geniessen. Aber egal, ob im St. Johannspark oder am Rhein […]

An diese Landschaft hat man sich schon fast gewöhnt. Schöner wird es bestimmt, wenn die geplante Parkanlage und der Rheinuferweg fertig sind.

Während das St. Johann um eine Rheinuferpromenade bis Frankreich bereichert wird, entsteht neben der Dreirosenbrücke eine neue Parkanlage. Wer daran seine Freude haben darf, ist ein anderes Thema.

Im Sommer sitzt man in Basel gerne nahe am Rhein und versucht dort, das friedliche Nichtstun zu geniessen. Aber egal, ob im St. Johannspark oder am Rhein – es ist meistens rappelvoll. Vom Kleinbasler Rheinufer aus blickt man dann auf die grosse braune Fläche hinter der Dreirosenbrücke, wo schon länger viel aufgewühlte Erde herumliegt. Da entsteht irgendwann so ein Park, denkt man sich. Und man ist beruhigt, denn ein Park verspricht mehr Platz; vielleicht auch ein bisschen mehr Frieden.

Trotzdem wird man das Gefühl nicht los, dass es nicht so richtig vorwärts geht. Und man fragt sich, ob man überhaupt jemals in den Park hinein darf, wenn er denn mal fertig sein sollte. Genau diese Frage drängte sich am Mittwoch zwei TagesWoche-Lesern auf. Ihre eigenen Recherchen zeigten vor allem: Es herrscht Klärungsbedarf. 

Unklar kommuniziert

Wie sich erweist, ist dies leichter gesagt als getan. In einer Medienmitteilung des Baudepartements zum aktuellen Stand der Dinge erfährt man zwar viel zur geplanten Rheinuferpromenade. Etwa, dass sie voraussichtlich Ende 2015 für Fussgänger und Velofahrer offen stehen soll. Zu den Parkanlagen hinter den Promenademauern steht jedoch kein Wort.

Nicht viel deutlicher informiert die Dietziker Partner Baumanagement AG, die für die Gesamtprojektleitung beauftragt ist. Dort fällt die «Parkanlage Novartis Campus» unter die Kategorie «Öffentliche Bauten». Zugleich steht im Kurzbeschrieb, der Park werde «als Eingang in den Novartis Campus die Mitarbeiter und Gäste empfangen.» Der Park ist demnach eine Art Eingangsbereich – unklar bleibt dabei, ob ein öffentlicher. Doch der Verdacht erhärtet sich. Zumal Novartis als einziger Bauherr genannt wird. 

Novartis schweigt

Bei Novartis selber ist man nur zu einer schriftlichen Stellungnahme bereit. In ihrem Schreiben bestätigt Novartis die «Neugestaltung einer Uferzone, von der auch die Bevölkerung profitieren wird» und dass «entlang des Rheins eine öffentliche Fussgänger- und Veloverbindung» entsteht. Die eigentliche Frage, wer nun denn die Parkanlage benutzen dürfe, beantwortet Novartis nicht.

Denkbar wäre, dass Novartis die Parkbesuche ähnlich regelt wie Campus-Besuche: «Personen, die Interesse an der Neugestaltung des Areals haben, erhalten via Basel Tourismus an ausgewählten Samstagen die Möglichkeit, den Campus zu besichtigen», heisst es auf der Novartis-Homepage. Basel Tourismus bietet dazu Führungen an. Die Führung wird nur Gruppen von zehn bis zwanzig Personen angeboten und kostet 400 Franken, 200 für Studenten. 

Öffentliche Rheinuferpromenade

Für alle, die sich bereits auf den neuen Park gefreut hatten: Sie hätten sich auch schon vor einem Jahr enttäuschen lassen können. Damals schrieb die «Basler Zeitung», wenn auch nur in einem Nebensatz, dass «die auf dem Campus geplanten Grünflächen Park Süd und Park Nord nicht öffentlich zugänglich sein werden.»

Bleibt zu hoffen, dass die Rheinuferpromenade wenigstens den bisherigen Chill-Zonen zu etwas mehr Platz und Frieden verhilft. Sie führt vom St. Johannspark bis zur französischen Grenze dem Rhein entlang. Bestückt mit gekiesten Aufweitungen, zwei Restaurants, mehreren Sitzbänken und vier Schwimmerausstiegen soll die neugestaltete Uferpromenade zum Verweilen einladen.

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