Die Erben des Rechtspopulisten Jörg Haider stürzten bei den Landtagswahlen im österreichischen Bundesland Kärnten dem vorläufigen Endergebnis zufolge auf 17,1 Prozent ab. Bei den letzten Landtagswahlen 2009 hatte die FPK noch gut 45 Prozent erreicht.
Zahlreiche Korruptionsskandale aus der Ära des 2008 tödlich verunglückten Haider hatten in Kärnten die Koalition aus FPK und konservativer ÖVP brechen lassen.
Klarer Wahlsieger vom Sonntag sind die Sozialdemokraten. Die SPÖ wird mit 37,1 Prozent stärkste Partei und wohl den künftigen Landeshauptmann stellen. Die Partei verbesserte sich um 8,5 Prozentpunkte. Auf Platz zwei liegt die FPK. Die ÖVP fiel um 2,2 Punkte auf 14,2 Prozent zurück.
Die nicht von Korruptionsskandalen betroffenen Grünen verbesserten sich um 6,8 Punkte auf 11,8 Prozent, der 80-jährige Milliardär Frank Stronach holte mit seiner neuen Partei 11,2 Prozent. Die FPK-Abspaltpartei BZÖ kommt mit 6,4 Prozent knapp in den Landtag.
Bereits am Wahlabend zeichnete sich eine mögliche Rot-Schwarz-Grüne Koalition unter dem neuen SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser ab. Der eher zurückhaltend auftretende 54-jährige Klagenfurter kündigte an, mit allen Parteien Gespräche führen zu wollen. Ein Bündnis mit der FPK schloss er allerdings aus.
Alles beim Alten in Niederöstereich
In Niederösterreich bleibt dagegen alles beim Alten. Der konservative Landeshauptmann (Ministerpräsident) Erwin Pröll konnte mit seiner konservativen ÖVP die absolute Mehrheit verteidigen. Der seit etwa zwei Jahrzehnten regierende 66-jährige Agrarökonom kam mit seiner ÖVP auf knapp 51 Prozent.
Die SPÖ erreichte mit einem Minus von 3,9 Punkten 21,6 Prozent, die rechte FPÖ verlor 2,2 Punkte und lag bei 8,2 Prozent, die Grünen legten mit 8 Prozent leicht zu. Stronach holte mit seiner Partei in diesem Bundesland 9,8 Prozent.