Herburger relativiert österreichischen Exploit

Für die Schweiz ist es eine Blamage, für Österreich eine Sensation. Der 4:3-Sieg im Penaltyschiessen von Aufsteiger Österreich über die Schweiz ist die erste grosse Überraschung der WM in Tschechien.

Österreich hatte gegen die Schweiz die Oberhand (Bild: SI)

Für die Schweiz ist es eine Blamage, für Österreich eine Sensation. Der 4:3-Sieg im Penaltyschiessen von Aufsteiger Österreich über die Schweiz ist die erste grosse Überraschung der WM in Tschechien.

Raphael Herburger, der in der NLA mit Schweizer Lizenz für Biel stürmt, besass seinen Anteil am Schweizer WM-Fehlstart. Er hatte das zwischenzeitliche 2:2 der Österreicher durch Brian Lebler (44.) eingeleitet, indem er die Scheibe – trotz Mark Streit im Passweg – in den Schweizer Slot befördern konnte.

Nach dem Sieg des «Dauerlift-Teams» – 2004 bei der letzten WM in Prag schafften die Österreicher letztmals den Verbleib in der A-Gruppe – stellte Herburger nüchtern fest: «Wir sind von den Schweiz kaum unterschätzt worden. Gleichzeitig zeigten wir trotz unserem Sieg nicht mal eine besonders gute Leistung. Wir können es noch besser», ist Herburger überzeugt.

Eine drastische Steigerung ist derweil von den Schweizern gefordert. «Wir müssen mehr schiessen und mehr Verkehr auf das Tor produzieren», sagte Denis Hollenstein. Der Klotener Stürmer war von Trainer Glen Hanlon gegen Ende der regulären Spielzeit und in der Verlängerung nicht mehr eingesetzt worden. Hollenstein betonte aber explizit, dass er nicht verletzt sei.

Eine der raren Schweizer, die ihr Rendement gegen den Aussenseiter trotz der Schlappe erreichten, war Andres Ambühl. Der Captain von Meister Davos spürte Frustration, weil man es verpasst habe, «den Sack vorzeitig zuzumachen». Er wollte aber klarstellen: «Wir haben sicher nicht überheblich gespielt. Jeder hat gearbeitet. Wir hatten zwar viel Scheibenkontrolle, dafür aber relativ wenige Chancen kreiert. Das muss sich ändern.» Ambühl ist einer der erfahrensten Schweizer WM-Teilnehmer. Denn der Stürmer ist der einzige, der seit 2004, als die Titelkämpfe ebenfalls in Prag ausgetragen wurden, in jedem WM-Aufgebot stand.

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