Die Laufbahn der Aargauer Schülerinnen und Schüler hängt nach der obligatorischen Volksschule stark von ihrer Herkunft ab. Ausländische Jugendliche haben deutlich schlechtere Bildungschancen als Schweizer Jugendliche. Das zeigt eine statistische Erhebung des Kantons.
Nur 13 Prozent der ausländischen Jugendlichen wechselten nach dem Abschluss der Volksschule im vergangenen Sommer an ein Gymnasium oder an eine Fachmittelschule. Bei den Schweizer Jugendlichen liegt die Quote knapp doppelt so hoch (24 Prozent).
Das geht aus der am Donnerstag veröffentlichten Erhebung „Step 2011“ des Departementes Bildung, Kultur und Sport (BKS) hervor. Die Auswertung basiert auf Angaben von 6746 Schülerinnen und Schülern.
Der Migrationshintergrund der Schüler spiele bei der Wahl der Anschlusslösung am Ende der Volksschule neben dem Geschlecht und dem Alter eine ebenso wichtige Rolle, heisst es im Bericht.
Da ausländische Lernende vermehrt Sonderklassen oder die Realschule besuchten, seien ihre Bildungschancen bereits zu einem wesentlichen Teil geschmälert. Insgesamt stiegen nur 68 Prozent direkt in die nachobligatorische Bildung ein – im Gegensatz zu 85 Prozent der Schweizer Jugendlichen.
Gemäss Bericht ist es deshalb „nicht überraschend“, dass sich die weiteren Bildungswege der Schweizer und der ausländischen Jugendlichen deutlich unterscheiden.
Die Ausländerquote bei den Schulabgängern beträgt insgesamt 22 Prozent. Die Quote in der Bezirksschule liegt bei 11 Prozent, in der Sekundarschule 21 Prozent und in der Realschule 44 Prozent.
Bei den restlichen Schulabgängerinnen und -abgängern aus Klein- und Sonderklassen stellen die ausländischen Jugendlichen mit 52 Prozent die Mehrheit.
Mehrheit der Jugendlichen macht Berufslehre
Insgesamt starteten mehr als die Hälfte aller Schulabgängerinnen und Abgänger (57 Prozent) mit der beruflichen Grundbildung in einem Lehrbetrieb. Jeder Vierte trat in eine Mittelschule ein.
Weitere 14 Prozent entschieden sich für ein Brückenangebot oder für eine andere Zwischenlösung. 3 Prozent der Schulabgänger traten in ein Praktikum oder in das Erwerbsleben ein. 2 Prozent der Aargauer Schulabgänger blieben vorerst ohne Anschlusslösung.