Hertha sorgt für Gladbach-Frust: «Aufpassen!»

«Das ist eine schwierige Situation», sagt Mönchengladbachs Captain Lars Stindl nach der 0:3-Niederlage gegen Hertha Berlin. Vor allem in der Liga, «unserem Hauptgeschäft», hinke man nun hinterher.

Viel Diskussionsbedarf: Borussia Mönchengladbachs Captain Lars Stindl (mitte) (Bild: sda)

«Das ist eine schwierige Situation», sagt Mönchengladbachs Captain Lars Stindl nach der 0:3-Niederlage gegen Hertha Berlin. Vor allem in der Liga, «unserem Hauptgeschäft», hinke man nun hinterher.

Die Nacht nach dem Auftritt in der Hauptstadt hatten sich die Profis und Verantwortlichen von Borussia Mönchengladbach ganz anders vorgestellt. «Wir müssen schon aufpassen», betonte Sportdirektor Max Eberl nach der 0:3-Abreibung bei Hertha BSC am 10. Spieltag der Bundesliga. Während sich die Berliner dank eines Zwei-Punkte-Schnitts in der Spitzengruppe festgebissen haben, kann Champions-League-Teilnehmer Gladbach nur auf 1,2 Zähler pro Spiel verweisen und hat den Anschluss erst einmal verloren: «Wir sollten mal anfangen, zu punkten und Tore zu schiessen», sagte Eberl deutlich.

Vor 51’931 Fans im Olympiastadion hatte nur einer richtig gezielt: Herthas Salomon Kalou – und das gleich dreimal. «Es ist immer ein tolles Gefühl, im eigenen Stadion zu treffen», bemerkte der Routinier von der Elfenbeinküste. Kalou war nur schwer in die Saison gekommen, gleich zwei Trauerfälle in seiner Familie hatten den 31-Jährigen aus dem Gleichgewicht gebracht. «Dass dies erst verarbeitet werden musste, versteht jeder. Und der Rhythmus spielt gerade für einen Stürmer eine grosse Rolle», sagte Hertha-Manager Michael Preetz.

Mit seinem zweiten Liga-Dreierpack für die Hertha gelang Kalou nun eine kleine sportliche Befreiung. «Ich bin schwierig in die Saison gekommen, habe viele Emotionen durchlaufen», meinte der Stürmer, blickt aber nun nach vorn: «Mein Ziel ist es, weiter zu spielen und gut zu spielen.»

Preetz ordnete die 20 erreichten Punkte für seine Hertha gerade vor dem Hintergrund, dass neben Kalou auch andere wichtige Spieler im ersten Teil der Saison nicht eingreifen konnten, als «herausragend» ein: «Wir haben ein tolles erstes Drittel gespielt. Wohin die Reise geht, können wir aber noch nicht abschliessend sagen.»

Scherben aufkehren

Die Borussia muss erst einmal die Scherben aufkehren, seit fünf Ligaspielen wurde nicht mehr gewonnen. «Wir müssen das klar ansprechen und noch so viele Punkte wie möglich holen vor der Winterpause», erklärte Stindl. «Es ist eine schwierige Situation.»

Eberl wählte noch drastischere Worte: «Die Etappe war richtig beschissen», fasste der Manager die Zeit seit der letzten Länderspielpause zusammen. «Manche träumen vielleicht noch intern und extern, dass wir vielleicht noch den Anschluss nach oben finden», bemerkte Eberl. Aber jetzt gehe es darum, nicht noch weiter unten rein zu rutschen.

Die Gelb-Rote Karte für Weltmeister Christoph Kramer und vor allem die neuerliche schwere Verletzung von Offensivmann Patrick Herrmann zehren zusätzlich an den Nerven. Nach einer ersten Untersuchung des rechten Fusses von Herrmann in einem Berliner Spital konnte Borussen-Coach André Schubert zumindest verkünden: «Es ist nichts gebrochen.» Aber es sei «mit Sicherheit eine schwere Bänderverletzung». Dazu hatte Tobias Strobl einen Ball an die Schläfe bekommen und musste zur Pause raus. Vor dem Rückflug an den Niederrhein am Samstagmittag stellte Schubert deshalb fest: «Für uns war es ein absolut gebrauchter Tag.»

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